Die Hörspiel-Galerie

"Offene Zweierbeziehung". Von Dario Fo und Franca Rame. Prod. RIAS 1987

Giovanni findet die Selbstmordversuche seiner Frau übertrieben. Was ist so schlimm an wiederholten Seitensprüngen? Antonia will offensichtlich die Vorzüge einer offenen Zweierbeziehung nicht verstehen. Statt zu klammern, könnte sie auch die positiven Seiten von Unabhängigkeit und Abwechslung schätzen lernen.

Antonia lernt tatsächlich dazu, verweigert die üblichen Beratungsgespräche für die Geliebten ihres Mannes, verschafft sich zum neuen Selbstbewusstsein das richtige Outfit, eine eigene Wohnung und: einen Geliebten mit Superman-Qualitäten. Dunkle Selbstmordgedanken sind Vergangenheit. Nicht aber für Giovanni. War für ihn die offene Zweierbeziehung bislang die Lösung, droht er nun, da die Beziehung nach beiden Seiten geöffnet ist, seinerseits mit Selbstmord.

Im Gegensatz zu den nordischen Ehedramen eines Ibsen oder Bergmann ist in diesem Hörspiel ein düsteres Ende nicht zu erwarten, denn der italienische Nobelpreisträger Dario Fo und seine Frau Franca Rame sind der festen Überzeugung, "dass im Gelächter, im Grotesken der Satire, der höchste Ausdruck des Zweifels liegt, die wichtigste Hilfe der Vernunft."

Die Rolle der Ehefrau "Antonia" spielt Angelica Domröse, die dieser Tage ihren 75. Geburtstag feiert. Domröse war eine der bekanntesten Schauspielerinnen der DDR. Neben ihren Kinoerfolgen baute sie sich eine Theaterkarriere auf, die sie nach ihrer Ausreise aus der DDR im Jahr 1980 auf Wiener und Berliner Bühnen erfolgreich weiterführte, als "Giovanni" hören Sie Werner Rehm, Regie: Götz Naleppa, Übersetzung aus dem Italienischen: Renate Chotjewitz-Häfner (RIAS 1987)

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