Tonspuren

Un caballero de la triste figura. Miguel de Cervantes Saavedra zum 400. Todestag. Feature von Barbara Zeithammer.

Sein Nachruhm, davon war er überzeugt, würde ihn weit überstrahlen und damit sollte er gleich auf mehreren Ebenen Recht behalten: Miguel de Cervantes Saavedra hat die Literaturgeschichte maßgeblich verändert, er hat den ersten modernen Roman verfasst - das neben der Bibel am häufigsten übersetzte Buch der Welt. Er hat einen Stil und eine Art zu schreiben erfunden, die heute selbstverständlich ist und seine Figuren sind weltweit in das kollektive Gedächtnis eingegangen: Don Quijote, der Ritter von der traurigen Gestalt, der gegen Windmühlen kämpft und sein dicklicher Schildknappe Sancho Panza.

In seiner Heimat Spanien ist Miguel de Cervantes Saavedra - 1547 geboren, 1616 gestorben - der Nationaldichter schlechthin, ein vielfältiger und vielgelesener Schriftsteller, Verfasser von über 30 Theaterstücken, unzähligen Gedichte und Novellen. Im deutschsprachigen Raum ist fast ausschließlich sein Haupt- und Meisterwerk bekannt: "Don Quijote de la Mancha", das erst vor wenigen Jahren neu übersetzt wurde.

Als Miguel de Cervantes Saavedra "El ingenioso hidalgo Don Quixote de la Mancha" schrieb - war er 58 Jahre alt und hatte selbst mehr erlebt, als vorstellbar scheint: Er hatte als Soldat unter anderem in der Seeschlacht von Lepanto gekämpft, wo seine linke Hand verstümmelt wurde. Er wurde als Sklave nach Algier verschleppt, hatte mehrere Fluchtversuche unternommen und entging wie durch ein Wunder der Todesstrafe. Er hatte mehrere Berufe, unter anderem Steuereintreiber, und wurde wegen Mordes angeklagt und verhaftet.

"Es ist verblüffend, wie Cervantes, dem so viel Leid widerfahren war, Texte verfassen konnte, die sich durch Humor, Trost und Optimismus auszeichnen", schreibt Uwe Neumahr in seiner vielgelobten Biografie "Ein wildes Leben", 2015.

Sendereihe

Gestaltung

  • Barbara Zeithammer