Betrifft: Geschichte

Als der Kirchenstaat habsburgisch wurde. 200 Jahre Salzburg bei Österreich. Mit Robert Hoffmann, Historiker und Verfasser zahlreicher Publikationen zur Geschichte von Stadt und Land Salzburg im 19. und 20. Jahrhundert.
Gestaltung: Isabelle Engels

Salzburg war immer schon bei Österreich - das möchten viele glauben. Doch das Land ist erst seit 200 Jahren österreichisch. Auch Mozart war zwar geborener Salzburger, aber kein Österreicher. Denn zu seinen Lebzeiten war Salzburg ein selbständiges Fürsterzbistum - der Erzbischof regierte als Landesfürst. Nach der Säkularisation wurde Salzburg zunächst zu einem selbstständigen Kurfürstentum. Die darauffolgenden, ersten Jahre des 19. Jahrhunderts wurde Salzburg zwischen den Herrschern hin- und hergeschoben - es wird kurze Zeit habsburgisch, dann wieder bayerisch. Erst am 1. Mai 1816, aufgrund der Neuordnung Europas nach dem Wiener Kongress, wurde Salzburg endgültig der Habsburgermonarchie zugeteilt. Doch die Umstände dieser Eingliederung waren denkbar schlecht. Die einstige Haupt- und Residenzstadt verlor politisch, kulturell und wirtschaftlich an Bedeutung. Die Bevölkerung verarmt, das biedermeierliche Salzburg erwirbt den Ruf eines Provinznestes, auf dessen Stadtplätzen Gras wuchert. Der inzwischen von Salzburg vergessene Mozart wird erst Mitte des 19. Jahrhunderts wiederentdeckt. 1850 wird Salzburg eigenes Kronland, 1861 bekommt es einen Landtag und erstmals einen eigenen Landeshauptmann.

Aber erst um die Jahrhundertwende kann man davon sprechen, dass sich die Salzburger Bevölkerung als selbstverständlicher Teil Österreichs begreift.

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