Moment am Sonntag

"I bin froh, wann i di Zeit umedraht hab - 40 Jahre später" - ein Feature über VOEST-Lehrlinge aus dem Jahr 1976 und die Gegenwart der Hauptdarsteller. Gestaltung und Redaktion: Rainer Rosenberg

1976 porträtierte Rainer Rosenberg den Alltag von Lehrlingen der damals noch verstaatlichten VOEST in Linz. Es gab damals noch ein großes Lehrlingsheim, die VOEST hatte viel mehr Mitarbeiter/innen, eine Stahlkrise stand vor der Tür. Die Ausbildung in der VOEST galt damals wie auch heute als vorbildlich, bei manchen der Jugendlichen entstand ein gesellschaftskritisches Bewusstsein, das von jungen Erziehern unterstützt wurde. Die Sendung galt als Musterbeispiel für eine Berichterstattung aus der Arbeitswelt und wurde mit dem damals neu geschaffenen "Andreas Reischek Radiopreis" ausgezeichnet. Die Trophäe wurde übrigens in der Lehrwerkstätte der VOEST hergestellt ...

Der titelgebende Satz eines Lehrlings "I bin froh, wann i di Zeit umedraht hab" missfiel allerding dem VOEST Management sehr deutlich und ist manchen Akteuren von damals noch heute in deutlicher Erinnerung.

Nun besuchte Rainer Rosenberg die Interview-Partner von damals noch einmal, und es werden Bögen vom Beginn des Berufslebens bis zum Ende oder zur Zeit danach gespannt. Einer der porträtierten Lehrlinge arbeitet noch immer in der VOEST, einer starb bei einem Motorradunfall, ein Erzieher wurde Lehrer und Schriftsteller, ein anderer ist einer der Gründer einer Firma, die sich um Gesundheitsförderung im Betrieb kümmert. Der ehemalige Heimleiter wurde Gemeinderat in Linz und organisiert bis heute sportliche Reisen für den Pensionistenverband.

Um den Titel der Sendung aus 1976 zu verwenden: kaum hat man sich umgedreht, sind 40 Jahre vergangen - sowohl für die Porträtierten als auch für den Radiomacher.

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