Erfüllte Zeit

22. Mai 2016, 07:05

1. Der Sozialethiker des Papstes - Ein Symposium in Memoriam Pater Johannes Schasching

Als er vor drei Jahren in Wien starb, war er beinahe 100 Jahre alt und hatte über Jahrzehnte die Haltung der römisch-katholischen Kirche zu Themen der Sozialethik wesentlich geprägt: Der Jesuit Pater Johannes Schasching. Er war unter anderem offizieller Berater von Papst Johannes Paul II. bei sozialen Fragen, - dessen Enzykliken zu Themen wie Arbeitsethik oder internationale Solidarität beinhalten viele Forschungsergebnisse des international renommierten Sozialethikers. In Rom hat vor wenigen Tagen ein Symposium stattgefunden, das der Erinnerung an Pater Johannes Schasching gewidmet war. - Gestaltung: Mathilde Schwabeneder


2. Ein Lied für ein verfolgtes Volk - Der Songcontest 2016 und die Krimtataren

Ihr Sieg war für viele überraschend: Vor einer Woche hat die ukrainische Sängerin Jamala in Stockholm den 61. Eurovision Songcontest gewonnen. Mit dem politischen Lied "1944", das von der Vertreibung der Krimtataren 1944 auf Befehl Stalins handelt, hatte sie bereits im Vorfeld des Bewerbs für hitzige Diskussionen gesorgt. Mit ihrem Songcontest-Sieg hat sie nun vor allem eines geschafft: den Fokus der Aufmerksamkeit wieder auf die Situation auf der Halbinsel Krim im Schwarzen Meer zu lenken, die zuletzt in Vergessenheit geraten schien. Und auf ihre Volksgruppe, die Krimtataren. Wer sind diese muslimischen Bewohnerinnen und Bewohner der Krim? - Gestaltung: Kerstin Tretina


3. Der Vatikan - ein Bild für Europa? - Das Stück "Città del Vaticano" von Falk Richter

Religion und Politik: damit beschäftigt sich die Wiener Festwochen Produktion "Città del Vaticano", also "Vatikanstadt", die am 21. Mai im Wiener Schauspielhaus uraufgeführt worden ist. Der deutsche Theatermacher Falk Richter, Jahrgang 1969, stellt dar, wie Religion und Kirche das Leben von jungen Menschen heute noch prägen. Zuletzt polarisierte Falk Richter mit seinem Stück "Fear" an der Berliner Schaubühne, mit dem er rechte Bewegungen wie AfD und Pegida anprangert und dafür sogar Morddrohungen erhalten hat. Katharina Menhofer hat mit Falk Richter gesprochen. - Gestaltung: Martin Gross


4. Nachdenken über den dreifaltigen Gott - Bibelessay zu Johannes 16, 12 - 15

Nicht nur in der katholischen Kirche, sondern in allen Kirchen des Westens steht am Sonntag nach dem Pfingstfest der Gedanke der sogenannten Dreifaltigkeit Gottes im Mittelpunkt. In den orthodoxen Kirchen legt man übrigens bereits am Pfingstfest selbst einen Schwerpunkt auf diese christliche Überzeugung, dass sich Gott in drei Wesenheiten offenbart, die Gott Vater, Gott Sohn und Heiliger Geist genannt werden. Der Dreifaltigkeitssonntag, oder Sonntag Trinitatis, wie er in den evangelischen Kirchen genannt wird, ist ein Anlass, darüber nachzudenken, ob und wenn, dann wie, es Gott gibt. Und das tut Pater Karl Schauer, der Prior der Basilika Mariazell, in einem kurzen Essay.

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