Spielräume

7. Juni 2016, 17:30

Derzeit befindet er sich auf einer ausgedehnten USA- und Kanada-Tournee. Seit fünf Jahren hat er keine Konzerte in seiner Heimat gegeben, abgesehen von einem "little experiment" (Simon) mit Kollegen Sting. Ebenfalls fünf Jahre her ist Simons letzte CD "So beautiful or so what". Damals hatte er seine Poesie mit eher klassischem akustischem Mainstream-Pop unterlegt.

Die am 3.6. veröffentlichte "Stranger To Stranger" klingt viel ambitionierter, nicht zuletzt weil Paul Simon für sich die mikrotonale Musik des Komponisten Harry Partch entdeckte. Gleichzeitig ergeben sich einige Bezüge auf noch frühere Alben, in denen er sich südafrikanischen und brasilianischen Musikformen widmete.

So taucht ab und zu der "Rhythm oft the Saints" (1990) auf und bei so manchem Beat aus der neuen Paul-Simon-CD fühlen wir uns an jene Platte erinnert, die ihn vor 30 Jahren in den Fokus der aufkeimenden World-Music-Szene rückte: "Graceland". Gleich vier Songs des neuen Albums aber sind von Flamenco beeinflusst, einem Genre, auf das der vielseitig interessierte Simon bislang nicht Bezug genommen hat.

"Begin again / no easy trick" singt der bald 75-jährige Star, dessen Kunst es zu sein scheint, sich in allem eine sensible, wache Freundlichkeit bewahrt zu haben, die sich nicht anbiedert, dafür umso mehr einnimmt.

Sendereihe

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Gestaltung

• Albert Hosp