Europa-Journal

1. Großbritannien - kommt der Brexit?
2. Spanien - bleibt das politische Patt?
3. Polen - absolutes Abtreibungsverbot?

Moderation: Agathe Zupan

Großbritannien - kommt der Brexit?

Am 23. Juni stimmen die Briten ab, ob sie in der Europäischen Union bleiben wollen, oder ob die Idee des "leave!" mehr verspricht - mehr Unabhängigkeit, mehr Wirtschaftswachstum, mehr von all dem, das die Briten schmerzlich vermissen, seit das große United Kingdom nicht mehr die Welt beherrscht. Momentan sehen Umfragen die Austrittsbefürworter vorne, die mäßigenden Stimmen, die auf die Nachteile eines Brexit verweisen, verhallen sehr oft ungehört. Martin Alioth war in Großbritannien unterwegs, er hat mit Studenten, Firmenchefs, Pensionisten gesprochen, aber auch mit Menschen aus der EU, die auf den britischen Inseln Arbeit gefunden haben und die sich zunehmend als Sündenbock fühlen für alles, was den Engländer an der Union stört.


Spanien - bleibt das politische Patt?

Spanien ist seit Monaten ohne wirkliche Regierung - die Wahlen vom vergangenen Dezember brachten keine eindeutige Mehrheit, alle Koalitionsgespräche sind gescheitert, also wird am 26. Juni wieder gewählt. Ob diese Neuwahl aber eine klare Antwort des Wählers bringen wird auf die Frage, wer Spanien künftig regieren soll? Meinungsumfragen bieten kein klares Bild, die politische Landschaft ist nach wie vor unübersichtlich, klar ist nur eines - die klassischen politischen Lager von Christdemokraten und Sozialisten finden in Spanien keine Mehrheiten mehr. Zu verstaubt sind ihre Ideen, zu wenig lösungsorientiert ihre Ansätze. Und so könnten die einstigen Bürgerrechtsbewegungen Podemos und Ciudadanos mitentscheiden, wohin Spanien nach dem 26. Juni geht. Ein Bericht von Josef Manola.


Polen - absolutes Abtreibungsverbot?

Die nationalkonservative Regierung in Polen will das Abtreibungsgesetz verschärfen. Unterstützer in den Reihen ihrer Wähler gibt es viele - Abtreibungsgegner haben nach eigenen Angaben die erforderlichen 100.000 Unterschriften gesammelt, damit das Parlament über ein fast vollständiges Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen beraten muss. Es gibt aber auch Gegner einer solchen strengeren Gesetzgebung, ihre Argumentation: wenn die Polinnen nicht in Polen abtreiben dürfen, fahren sie eben ins Ausland. Und ein verschärfter Schwangerschaftsabbruch sei ein Rückschritt in eine Zeit, in der Frauen das Recht über ihren Körper und über ihr Leben abgesprochen wurde. Ausgetragen wird dieser Konflikt auch öffentlich - Gegner und Befürworter eines fast völligen Abtreibungsverbotes gehen immer wieder auf die Straße, und die Spaltung zwischen konservativ denkenden und liberalen Polen wird täglich tiefer, berichtet Henryk Jarczyk.

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