Praxis - Religion und Gesellschaft

Zum Schwerpunkt: Religion in der Schule. Moderation: Andreas Mittendorfer

Am Ende des Schuljahres und kurz vor Beginn der Sommerferien (in Wien, Niederösterreich und Burgenland am 2. Juli, in den anderen österreichischen Bundesländern am 9. Juli) stellt Praxis - Religion und Gesellschaft die Frage nach Religionsunterricht und/oder religionskundlichem Unterricht.

1. Konfessioneller Religionsunterricht: Noch zeitgemäß?

Zuwanderung von Musliminnen und Muslimen, hohe Kirchenaustrittszahlen - zugleich nicht wenige spirituell Suchende oder Menschen, die Religion nur im Privaten leben: Zweifellos wird die religiöse Vielfalt in unserer Gesellschaft größer, aber auch die Zahl von Menschen ohne konfessionelle Bindung steigt. Da stellt sich die Frage, ob heute der konfessionelle Religionsunterricht überhaupt noch zeitgemäß ist. Viele Bildungsexpertinnen und Philosophen favorisieren etwa die Idee eines für alle verpflichtenden Ethik- und religionskundlichen Unterrichts sowie eines zusätzlichen freiwilligen konfessionellen Unterrichtsangebots. - Gestaltung: Judith Fürst


2. "Wanderprediger" und ihre Kleingruppen: christlich-orthodoxer Religionsunterricht

In Österreich ist mittlerweile die gesamte Vielfalt der orthodoxen Kirche anzutreffen: So gibt es etwa serbische, griechische, russische oder rumänische Gemeinden mit orthodoxem Ritus, um nur vier Beispiele zu nennen. Schätzungen zu Folge sind in Österreich fast eine halbe Million Menschen christlich-orthodox. Trotz der Aufsplitterung in die verschiedenen orthodoxen Landeskirchen wird der orthodoxe Religionsunterricht aber gemeinsam angeboten - denn theologisch betrachtet gibt es nur eine orthodoxe Kirche. Da der orthodoxe Religionsunterricht in Österreich aber noch im Aufbau begriffen ist, kann er derzeit nicht flächendeckend angeboten werden, die Lehrkräfte ziehen daher wie "Wanderprediger" von Schule zu Schule - und die Schülerinnen und Schüler müssen manchmal noch am späten Freitagnachmittag zum Religionsunterricht durch die halbe Stadt fahren. - Gestaltung: Markus Veinfurter


3. Unter einem Dach: Ausbildung von jüdischen, christlichen und islamischen Religionslehrer/innen

Ab Herbst 2016 sollen an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems christliche, muslimische und jüdische Religionslehrer und -lehrerinnen ausgebildet werden. Hintergrund für diesen Schritt ist eine neue gesetzliche Regelung für das Lehramt, die auch die Religionslehrer/innenausbildung für die Pflichtschule reformieren will. Demnach ist die Ausbildung zum Religionslehrer oder zur Religionslehrerin an Pflichtschulen in Zukunft nicht mehr als eigenständiges Studium möglich, sondern ausschließlich als Schwerpunktstudium im Rahmen der Ausbildung für ein Lehramt. - Gestaltung: Judith Fürst
4. Von Allah und seinem Propheten: Islamunterricht in Österreich
Was den islamischen Religionsunterricht an Österreichs Schulen angeht, ist derzeit viel in Bewegung: Die Lehrpläne sind in den vergangenen Jahren grundlegend erneuert worden, es gibt nun neue Unterrichtsmaterialien und Lehrbücher, und Ort und Art der Ausbildung der Islam-Lehrerinnen und Lehrer für die Pflichtschule hat sich kürzlich ebenfalls gravierend verändert. Zudem müssen sich die Lehrerinnen und Lehrer in ihrem Unterricht derzeit mehr mit Extremismus-Prävention und Deradikalisierung beschäftigen als sie dafür Zeit und Kompetenzen haben, wie unsere Recherchen ergeben haben. - Gestaltung: Kerstin Tretina

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