Praxis - Religion und Gesellschaft

1. Katholischer Weltjugendtag in Krakau
2. Raubbau auf Kosten der Armen
3. Gottlose Rechte in Ostdeutschland
4. Abschied und Bilanz - Caritas-Direktor Franz Küberl im Gespräch

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1. Katholischer Weltjugendtag in Krakau

Papst Franziskus wird am Mittwoch, 27. Juli, zu seinem ersten Besuch in Polen erwartet. Den Schwerpunkt seiner fünftägigen Reise in das tiefkatholische EU-Land bildet der Weltjugendtag in Krakau, an dem mehr als eine halbe Millionen junge Katholikinnen und Katholiken aus aller Welt teilnehmen, die Veranstalter rechnen sogar mit bis zu 1,5 Millionen. Franziskus will dort bis Sonntag mehrfach auf junge Pilger treffen, geplant sind große Messen und andere Begegnungen. Zum Auftakt seiner Reise trifft er in Krakau zunächst die polnische Staatsspitze um Präsident Andrzej Duda und Regierungschefin Beata Szydlo. Mit Spannung wird erwartet, ob sich der argentinische Papst zu der heiklen politischen Lage in Polen äußern wird. Ein wichtiges Anliegen des Papstes ist die Hilfe für Geflüchtete - Polen weigert sich, muslimische Flüchtlinge aus Krisengebieten wie Syrien, dem Irak oder Afghanistan aufzunehmen. Zum Programm des Oberhaupts der katholischen Kirche in Polen gehört auch ein Besuch des früheren deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz, wo Franziskus am Freitag unter anderem mit Holocaust-Überlebenden spricht. - Gestaltung: Mechthild Baus


2. Raubbau auf Kosten der Armen

Brasilien und die Demokratische Republik Kongo. Beide sind rohstoffreiche Länder, die auf Kosten der Bevölkerung ausgeblutet werden. Die Fachtagung Weltkirche, die von verschiedenen katholischen Organisationen im oberösterreichischen Lambach abgehalten wird, hat sich heuer mit dem Thema Schöpfung, Raubbau und Gier beschäftigt. Eben am Beispiel von Brasilien und dem Kongo. Eingeladen haben beispielsweise die Missionsverkehrsarbeitsgemeinschaft Miva, die österreichischen Orden, die Katholische Jugend, die Steyler Missionare und -Schwestern sowie die Entwicklungsstelle der österreichischen Bischofskonferenz. Wieso sind manche Länder reich an Bodenschätzen, aber die Bevölkerung hat nichts davon? Dieses Thema zog sich durch die Tagung genauso wie die Umweltenzyklika "Laudato sí", die Papst Franziskus vor einem Jahr veröffentlicht hat. - Gestaltung: Roberto Talotta


3. Gottlose Rechte in Ostdeutschland

Imagine there's no heaven... - Die Welt wäre eine bessere, eine friedlichere ohne Religionen. Eine durchaus verbreitete Sichtweise - gerade in Zeiten von oft auch religiös motiviertem Terror und weltweiten Konflikten, bei denen religiöse Überzeugungen zumindest EIN Faktor sind.
Doch wäre wirklich alles besser ohne Religionen? Es gibt auch andere Positionen in dieser Frage. Etwa: Der Glaube könne vor Rechtsextremismus schützen. Zumindest gründe sich der Rechtsextremismus in Ostdeutschland auch auf eine fehlende Religiosität. Diese These vertritt der Theologe und Direktor der Landeszentrale für politische Bildung in Sachsen, Frank Richter, der in der Areligiosität einen Nährboden für Rechtsextremismus sieht. Dazu komme, dass es in den ostdeutschen Bundesländern wenig Erfahrung mit anderen Völkern und Kulturen gebe, die Menschen seien aber nicht pauschal fremdenfeindlich, es seien mehr Ängste und Orientierungslosigkeit, die da wirken, sagt Frank Richter. - Gestaltung: Andreas Jölli


4. Abschied und Bilanz - Caritas-Direktor Franz Küberl im Gespräch

Das soziale Tun mit Blick auf das Evangelium stelle immer auch eine "Ruhestörung bestehender materieller und immaterieller Besitzverhältnisse" dar, hat der steirische Caritas-Direktor Franz Küberl jüngst formuliert. So ein quasi "hauptberuflicher Ruhestörer" war Küberl auch die vergangenen 22 Jahre lang, als Präsident der Österreichischen Caritas bis 2013 und als Direktor der Caritas Steiermark bis heute. Mit Ende August scheidet er auch aus diesem Amt. Roberto Talotta hat das zum Anlass genommen, um mit Franz Küberl nicht nur einen Blick zurückzuwerfen, sondern vor allem auch einen Blick auf aktuelle Fragen wie den Umgang mit Flüchtlingen, Arbeitslosigkeit in Österreich und die Arbeit der Caritas. - Gestaltung: Roberto Talotta


Moderation: Alexandra Mantler

Service

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Sächsische Landeszentrale für politische Bildung
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