Betrifft: Geschichte

Das Spital der frühen Neuzeit. Wie Alte und Kranke versorgt wurden. Mit Martin Scheutz vom Österreichischen Institut für Geschichtsforschung der Universität Wien. Gestaltung: Isabelle Engels

Im Mittelalter und der Neuzeit existierte einerseits eine Fülle an verschiedenen Spitaltypen, andererseits leistete ein Spital weit mehr als die Versorgung kranker Menschen. Ein Spital hatte mehrere Funktionen zu erfüllen: Das Bürgerspital war beispielsweise auch Waisenhaus und ein Heim für alte und behinderte Menschen. Neben den Bürgerspitälern gab es auch Siechenhäuser (Leprosorien) oder die anlässlich der Pest errichteten Pestspitäler.

Die Spitäler waren oft auch Fuhrunternehmen und zählen Wald und Weingüter zu ihrem Besitz, da sie sich das Geld für den "Haushalt" selbst erwirtschaften mussten. Die Spitalsbewohner/innen wurden nicht nur versorgt, sondern mussten im Garten oder bei der Ernte mithelfen. Ein eigener Spitalmeister kontrollierte den Finanzhaushalt, aber auch die Ordnung im Haus. Innerhalb des Spitals kümmerten sich nur wenige "Aufwarter" um die Kranken, meist versorgten die "gesünderen" Bewohner/innen des Spitals die kränkeren. Eine Aufnahme in ein neuzeitliches Spital war keine Selbstverständlichkeit, sondern eher ein Privileg. Hier bekamen die Menschen am Tag zwei oder drei Mahlzeiten und an den Festtagen sogar Fleisch und Braten sowie zusätzliche Wein- oder Bierrationen.

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