Schon gehört?

Die Ö1 Club-Sendung.
1. Staatsoperette - die Austrotragödie
2. Stippvisiten des Kaisers
3. Baroque Virtuosity in Waidhofen an der Thaya

Bühnenuraufführung eines skandalösen Films
Eine eindringliche wie unterhaltsame Geschichtslektion über Österreichs Zwischenkriegszeit bot die Musiktheater-Uraufführung von "Staatsoperette - Die Austrotragödie" - das ist zu lesen auf der Homepage der Bregenzer Festspiele. Als ORF-Film war "Staatsoperette" von Otto M. Zykan und Franz Novotny 1977 ein Skandal. Die beiden hatten darin scharfzüngig thematisiert, wie und durch wen es zum Bürgerkrieg, zum diktatorischen Ständestaat, zum sogenannten Austrofaschismus - und schließlich zum Anschluss an Hitler-Deutschland kommen konnte. Die Zeit war damals für eine Aufarbeitung offensichtlich noch nicht reif, der TV-Film verschwand nach dem Skandal im Archiv. Otto M. Zykan wollte die "Staatsoperette" seit jeher auf die Bühne bringen. Im Jahr 2000 kam in Niederösterreich eine Konzertfassung zur Aufführung. Zur Erstellung einer Bühnenfassung kam Zykan nicht mehr. Er starb 2006. Seine Lebensgefährtin Irene Suchy und der Dirigent und Komponist Michael Mautner erstellten eine Fassung, die heuer eben bei den Bregenzer Festspielen uraufgeführt wurde. In der "Staatsoperette - die Austrotragödie" werden die historischen Figuren wie Engelbert Dollfuß oder Adolf Hitler von Puppen dargestellt. Gebaut hat diese Klappmaulpuppen Nikolaus Habjan, der die Sänger während der Proben begleitet und ihnen für die Aufführungen auch das Puppenspiel beibrachte. Am 9. September bringen wir eine Wiedergabe von den Bregenzer Festspielen um 19 Uhr 30 in Ö1, ab dem 13. September ist das Werk im Theater Akzent in Wien zu sehen.

Einblicke in die Hofburg Innsbruck
Kein anderer Monarch war so oft in Tirol. Historiker sprechen von 25 Besuchen von Kaiser Franz Joseph I. Vor allem die neue Eisenbahn erleichterte die Fahrt. Es wurde immerhin möglich, innerhalb von 24 Stunden von Wien nach Innsbruck zu reisen. Immer wieder machte der Kaiser Station in der Hofburg Innsbruck, die in der Zeit intensiv umgebaut wurde. Und so gibt es im Gedenkjahr zum 100. Todestag von Franz Josef, dem Ersten unter anderem eine Themenführung in der Hofburg mit dem Titel "Die Stippvisiten des Kaisers". Die Führungen zeigen das Ensemble der Privaträume, geben kulturgeschichtliche Einblicke, behandeln Stil- und Gesellschaftsfragen, beleuchten Hintergründe zur Möbelherstellung und Ausstattungsbranche. Episoden zu den Stippvisiten Kaisers liefern den Stoff zu den Interieur-Geschichten des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Diese Führungen dauern ca. 1 Stunde. Bedingung ist eine Voranmeldung.

Musik aus der alten und neuen Welt
Baroque Virtuosity - das bietet die Austrian Baroque Company am kommenden Donnerstag, das ist der 8. September im Rahmen des Festivals "Allegro vivo" um 20 Uhr in der Stadtpfarrkirche von Waydhofen an der Thaya in Niederösterreich. Ein Programm mit Hochspannung und zündende Kaskaden italienischer und spanischer Kompositionen gepaart mit rhythmisch feurigen südamerikanischen Klängen. Ausgesucht wurden Komponisten aus der alten und neuen Welt: Antonio Vivaldi, Santiago de Murcia, Antonio de Santa Cruz, Gaspar Sanz, Diego Ortiz sowie Arcangelo Corelli oder dem gebürtigen Neapolitaner Nicola Matteis. Die Austrian Baroque Company, das sind: Michael Oman, Blockflöte und Leitung, Wolfgang Heiler, Barockfagott, Daniel Oman, Barockgitarre und Thomas Boysen, Theorbe, sowie Martina Oman, Cembalo.

Service

Theater Akzent Wien
Hofburg Innsbruck
Festival Allegro Vivo

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