Gedanken

4. September 2016, 09:05

Würde ist, was keinen Preis hat. Das steht schon bei Kant. Und auch in unseren Tagen ist der Begriff der Würde in aller Munde. "Egal, ob sich Leute im Dschungel von Spinnen bekrabbeln oder sich in einer Casting-Show vor einer insektenhaft-sadistischen Jury zum Affen machen lassen - ihre menschliche Würde geben sie an der Kassa ab", schreibt Armin Thurnher in seinem Buch "Republik ohne Würde". In diesem brillanten Essay unternimmt der jahrzehntelange Herausgeber und Chefredakteur der Wochenzeitung "Falter" einen Streifzug durch Philosophie und Geschichte, überlegt, woher der Begriff der Würde kommt, was sie ausmacht und wie sie gegenwärtig nicht zuletzt durch politische Würdenträger bedroht wird.
"Ach Österreich! - Europäische Lektionen aus der Alpenrepublik" heißt Armin Thurnhers brandneuer Sammel-Band zur aktuellen politischen Lage, der am 26.September bei Zsolnay erscheinen wird. Der Autor zeigt darin, was es mit der Europa-Verdrossenheit auf sich hat und was man der Rechten seiner Meinung nach politisch entgegensetzen sollte.
Armin Thurnher ist einer der wortgewaltigsten und denkschärfsten politischen Journalisten deutscher Sprache, der in bester Tradition von demokratischer Aufklärung steht. Für seine unbestechlichen Analysen wurde der gebürtige Vorarlberger bereits mehrfach ausgezeichnet. Etwa mit dem "Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz" und mit dem Otto-Brenner-Preis für seinen Einsatz für ein soziales Europa. "Sind Würde und Ethik tatsächlich etwas Überholtes, Altmodisches", fragt er sich heute in den "Gedanken", "oder sind sie immer noch Grundlage jedes angemessenen menschlichen Seins? Werte, die es wert sind, verteidigt zu werden?!"

Sendereihe

• Gedanken

Gestaltung

• Doris Glaser