Radiokolleg - Die Vision vom freien Fluss

20 Jahre Nationalpark Donauauen
(4). Gestaltung: Matthias Haydn

Am 27. Oktober 1996 wurde der Nationalpark Donauauen eröffnet. Das Schutzgebiet erstreckt sich entlang der Donau auf einer Länge von knapp 38 Kilometern von Wien bis zur slowakischen Staatsgrenze.
Bis ins 19. Jahrhundert war die Donau in Österreich ein kaum regulierter Fluss. Dann begann eine umfangreiche Veränderung der Fluss- und Aulandschaft durch Menschenhand: Nebenarme wurden abgedämmt, intensive forstwirtschaftliche Nutzung veränderte weite Teile der Auwälder, eine nahezu lückenlose Kette von Wasserkraftwerken wurde entlang der Donau errichtet. Die Ufer im Bereich des heutigen Nationalparks blieben zwar auch nicht von Verbauungen verschont, doch der Strom ist hier nicht gestaut und kann noch ungehindert fließen. Hier entfaltet sich die letzte große Flussauen-Landschaft Mitteleuropas. So natürlich und unberührt der Nationalpark erscheinen mag: um ihn in seiner jetzigen Form inmitten einer veränderten und sich weiter verändernden Welt zwischen zwei Großstädten zu erhalten, muss das System betreut und gemanagt werden. Das vom Strom verlagerte Geschiebe etwa wird in einer Sisyphus -Arbeit flussaufwärts gebracht, das Korsett der aufwändigen Uferverbauung wird stellenweise aufgebrochen, damit die Aulandschaft wieder regelmäßig überflutet wird und damit in ihrer Vielfalt erhalten bleiben kann. Kurz: der Erhalt dieser "Wildnis" ist eine Kulturleistung.

Service

Nationalpark Donau-Auen
2304 Orth/Donau, Schloss Orth
Telefon +43 2212 3450
E-Mail: nationalpark@donauauen.at
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schlossORTH Nationalpark-Zentrum
2304 Orth/Donau
21. März - 1. November geöffnet: März - September: täglich 9 - 18 Uhr, Oktober - November: täglich 9 - 17 Uhr
2. November - 20. März: tel. Auskünfte und Buchung Montag - Freitag, 9 - 13 Uhr
Telefon +43 2212 3555
E-Mail: schlossorth@donauauen.at

Via Donau
via donau - Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft mbH
Donau-City-Straße 1
1220 Wien
office@viadonau.org
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Literaturtipp:
"Österreichs Donau: Landschaft - Fisch - Geschichte", herausgegeben von Mathias Jungwirth, Gertrud Haidvogl, Severin Hohensinner, Herwig Waidbacher, Gerald Zauner,
Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), 2014

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