Orthodoxe Juden im Abendlicht

Associated Press

Gedanken für den Tag

von Anita Pollak, Journalistin. "Ein Land steht still" - Jom Kippur in Israel. Gestaltung: Alexandra Mantler

Weihnachten in Bethlehem, Ostern in Jerusalem. Im Land, das das Heilige genannt wird, haben Feiertage besondere Bedeutung. Nicht nur Pilger erfasst in der Geburtskirche, in der Via Dolorosa, ein heiliger Schauer. Dem genius loci werden sich auch weniger Gläubige kaum entziehen können.

Für die höchsten jüdischen Feiertage gibt es aber gerade in Israel keine Schauplätze. Man kann nicht sagen, da oder dort habe sich dieses oder jenes ereignet, an das erinnert werden sollte. Wohl suchen viele Betende gerade zu den Festtagen die Klagemauer in Jerusalem auf, den letzten Rest des zerstörten Zweiten Tempels. Aber eigentlich sind weder das Neujahrsfest noch der Versöhnungstag, der 11. Oktober, am Abend beginnen wird, an das Heilige Land gebunden.

Weltweit begehen Jüdinnen und Juden diese Tage in ähnlicher Weise und doch ist die Atmosphäre in Israel unvergleichlich. Ist es doch das einzige Land der Welt, in dem Juden die Mehrheitsgesellschaft bilden, das einzige Land, in dem die jüdischen Feiertage den Kalender bestimmen.

Bereits in der Vorwoche hat das Jüdische Jahr 5777 begonnen. Ähnlich wie vielleicht in der Adventzeit hierzulande erfasst das ganz Land aber schon lange davor eine Art Vorfeiertagshektik, macht doch das öffentliche Leben in Israel bald ganz Pause. Die herbstliche Holiday-Season, auch eine Art Ferienzeit, wird heuer fast bis Ende Oktober dauern.

Shana Tovah! Ein gutes Neues Jahr! Hört man von allen Seiten. Es wird eingekauft, gekocht, geputzt. An den beiden Neujahrstagen kommen traditionsgemäß Familien zum Essen zusammen, auf den Straßen flanieren festlich gekleidete Menschen. Aus den offenen Synagogen hört man die langgezogenen Töne des Schofars. Es ist das Widderhorn, das zur Einkehr und Sühne mahnt. Zehn Bußetage beginnen, sie werden am Jom Kippur zu Ende sein.

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Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Samuel Gardner/1891 - 1984
Album: ESQUISSES HÉBRAÏQUES: KLARINETTENQUINTETTE ÜBER JÜDISCHE THEMEN
* Gassenlied (street song). Lento - Allegretto scherzoso - 1.Satz (00:04:59)
Titel: Hebräische Fantasie für Klarinette und Streichquartett
Klarinettenquintett
Anderssprachiger Titel: Hebrew Fantasy
Solist/Solistin: Dieter Klöcker /Klarinette
Ausführende: Vlach Quartett Prag
Ausführender/Ausführende: Jana Vlachova /Violine
Ausführender/Ausführende: Karel Stadtherr /Violine
Ausführender/Ausführende: Petr Verner /Viola
Ausführender/Ausführende: Mikael Ericsson /Violoncello
Länge: 02:00 min
Label: cpo 9996302 (2 CD)

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