Schon gehört?

2. November 2016, 11:35

John Zorn - Komponist, Saxophonist, Produzent, Labelbetreiber, Clubinhaber, Avantgarde-Tausendsassa und Urgestein der New Yorker Downtown-Szene - kommt mit seinem aktuellen Programm "Bagatelles" nach Wien, ins Porgy & Bess. Am 5. November präsentiert er dort Teil 1, tags darauf Teil 2 seines musikalischen Marathons. "Bagatelles", das sind 300 kurze, komplexe Stücke, die für unterschiedlichste Interpretationen offen sind. Ob solo oder in Großformation: Je nach Besetzung können sich Instrumentierung und Arrangement verändern. In Wien mit dabei sind langjährige Weggefährten wie Gitarrist Marc Ribot, Keyboarder John Medeski, Drummer Joey Baron, Bassist Trevor Dunn, Trompeter Dave Douglas und einige mehr. John Zorn selbst ist natürlich auch zu hören - am 5. und 6. November im Porgy & Bess in Wien.

Das Programmkino Wels und die Initiative "Psychoanalytische Perspektiven in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen" präsentieren übermorgen im Medienkulturhaus den Film- und Diskussionsabend "Sprechen unter freiem Himmel". Zu sehen ist Mariana Oteros Film "À Ciel ouvert. Like an Open Sky". Darin zeigt die französische Regisseurin die Arbeit der Institution Le Courtil: Dort finden Kinder mit mentalen oder sozialen Problemen ihren Platz. Tag für Tag versuchen Erwachsene dort, auf die Bedürfnisse und Besonderheiten dieser Kinder einzugehen. Anstelle von allgemeinen Kategorisierungen wird jedes einzelne Kind als individuelles Wesen betrachtet, für das subjektive Lösungsarrangements gesucht werden. Zu sehen ist diese Arbeitsweise, die ihr Fundament in der Ethik Jacques Lacans hat, in "À Ciel ouvert. Like an Open Sky". Auf die Filmprojektion folgt eine Podiumsdiskussion - am 4. November ab 18 Uhr 30 im Medienkulturhaus in Wels.

In Hall, im Kulturlabor Stromboli, tritt morgen die bayerische Combo Kofelgschroa mit ihrer schrägen Heimat-Popmusik auf. Das Konzert findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Otto Grünmandls Zimmertheater" statt, die von Grünmandls künstlerischem Erbe, seinem einzigartigen Humor und seiner Liebe zu Sprachspiel und Nonsens inspiriert ist - und dazu passen Kofelgschroa wie die Faust aufs Auge. Mit dem Instrumentarium einer halben Blaskapelle, ergänzt durch Orgel, Zither und Klanggeschepper, einem Sprachsog aus Dialekt und Hochdeutsch haben sie ihren eigenen Kosmos geschaffen. Die Band, die erst im Oktober ihr neues Album "Baaz" veröffentlicht hat, spielt morgen um 20 Uhr 30 im Kulturlabor Stromboli.

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• Clemens Marschall