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Kämpfer für den "wahren Glauben". Wie die Jesuiten Krems wieder zur katholischen Stadt machten.
Ein historisches Fallbeispiel von Wolfgang Slapansky

1616, vor genau 400 Jahren, wurde in Krems bei der Frauenkirche das "Collegium Crembsense" der "Gesellschaft Jesu" gegründet, also der Jesuiten. Ihre Ansiedelung hatte ein Ziel: In Krems den Katholizismus nachhaltig zu festigen. Als wichtigster Orden der Gegenreformation hatten sich die Jesuiten in vielen Regionen Europas einen Namen gemacht - aufgrund ihrer Methoden allerdings keinen sehr guten.

Wenn Protestanten die katholische Messe, Beichte und Kommunion verweigerten, wurden sie 14 Tage bei Wasser und Brot eingesperrt. Ihre Wohnungen wurden durchsucht und verwüstet. Und wer sich weiter weigerte, katholisch zu werden, dem drohte innerhalb von sechs Wochen der Landesverweis. Neben den Predigten gab es Prozessionen und theatralische Programme, um die katholische Volksfrömmigkeit zu stärken. Und sogenannte "Hausbesuche", die den letzten protestantischen Widerständler bekehren sollten.

Schon nach kurzer Zeit waren die meisten Kremser wieder katholisch. Ein Fallbeispiel, wie die Gegenreformation in vielen Regionen Österreichs ablief.

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