Praxis - Religion und Gesellschaft

14. Dezember 2016, 16:00

1. Keine Freude mit der Liebe - Konflikt um Amoris Laetitia

Dürfen wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion gehen? Ja, in gewissen Fällen, so die Antwort von Papst Franziskus in einer Fußnote in Amoris Laetitia ("Die Freude der Liebe"), dem Abschlussdokument der beiden Familiensynoden, die 2014 und 2015 im Vatikan abgehalten wurden. Für Aufsehen gesorgt hat nun kürzlich ein Brief von vier Kardinälen, in dem diese vom Papst Klarstellungen zum Schreiben fordern. Eine Antwort des Papstes steht bisher aus. - Gestaltung: Markus Andorf


2. Krawall im Lutherland - Die Kirchen und die Rechtsparteien im Osten Deutschlands

Der Osten Deutschlands - besonders Thüringen und Sachsen-Anhalt - ist so etwas wie das historische Kernland der Reformation, eine Tatsache, die auch bald 500 Jahre nachdem Martin Luther seine 95 Thesen gegen den römischen Ablasshandel veröffentlicht hat, immer noch Bestand hat. Doch diese Region ist nach Jahrzehnten kommunistischer Herrschaft in der DDR religiös ausgetrocknet, die christlichen Kirchen marginalisiert. Wie verhalten sich Christen in den sogenannten "Neuen Bundesländern" angesichts einer Welle von Ablehnung und Gewalt gegen Flüchtlingsheime? Wie reagieren sie auf Fremdenfeindlichkeit unter den eigenen Gemeindemitgliedern? Eine Reportage aus Wittenberg, dem Zentrum der Reformation. - Gestaltung: Martin Gross


3. Ex-Dschihadist beklagt falsche Toleranz

Radikalisierung, Terror, das alles habe sehr wohl zu tun mit dem Bedürfnis, ein "guter Muslim", eine "gute Muslimin" zu sein, meint der der Ex-Dschihadist Irfan Peci, der sich heute selbst gegen Extremismus engagiert. Und er beklagt eine falsche Toleranz gegenüber extremistischen Strömungen.
Extremismus und Radikalisierung von jungen Muslimen: Beinahe täglich ist davon in den Medien zu hören. Über das Thema ausgetauscht haben sich kürzlich Expertinnen und Experten bei der Tagung "Extremismus" im Salzburger Bildungshaus St. Virgil. Das Besondere: Es waren auch Referenten eingeladen, die selbst schon Teil einer extremistischen Gruppierung waren. - Gestaltung: Markus Andorf


4. Unruhen statt Wahlen im Kongo

Die katholischen Bischöfe in der Demokratischen Republik Kongo - etwa die Hälfte der Einwohnerinnen und Einwohner in der zentralafrikanischen Republik bekennt sich zur katholischen Kirche - haben vor wenigen Tagen erneut einen Versuch unternommen, zwischen der Opposition und den Anhängern von Präsident Joseph Kabila zu vermitteln.
Die Amtszeit des kongolesischen Staatspräsidenten läuft am 19. Dezember offiziell aus. Wahlen gab es noch keine, dafür gewaltsame Ausschreitungen. Der Salesianerpater Johann Kiesling lebt seit 34 Jahren im zentralafrikanischen Kongo und berichtet von der angespannten politischen Lage dort - und dem Engagement von Kirchenvertretern. - Gestaltung: Maria Harmer


Moderation: Alexandra Mantler

Service

Irfan Peci, Oliver Schröm, Johannes Gunst, "Der Dschihadist: Terror made in Germany - Bericht aus einer dunklen Welt", Verlag Heyne

Amoris Laetitia
CNA: Vier Kardinäle appellieren an Papst Franziskus
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