Nachtquartier

21. Dezember 2016, 00:05

"Vita ardet sicum ignis" ("Das Leben brennt wie Feuer") - auf Lateinisch signiert Reinhard Leitner seine Mails. Und der 45-jährige Linzer brennt auch sonst für eine eher unzeitgemäße Idee: Mit seiner "Tschickfabrik" will er die Tabakproduktion wieder zurück nach Österreich holen. Sein Berufsleben lang hat Leitner in der "Austria Tabak" gearbeitet; er war der Einzige, den die Rauchschwaden über der Fabrik nicht gestört haben, wie er sagt. Doch irgendwann gab es auch die Nachfolgefirmen der traditionsreichen "Austria Tabak" nicht mehr, während Leitners Wunsch, die Tabakpflanze wieder in Österreich anzubauen und Zigaretten made in Austria zu verkaufen, weiter glühte. Doch wie soll das gehen in Zeiten immer größerer Schockbilder auf den Schachteln und einem Image, das am Boden liegt? Leitner versuchte es trotzdem: Seit 2015 wachsen die ersten Tabakpflanzen im Weinviertel - ein Pilotprojekt. Und vielleicht kommen die Sorten "Orient", "Virginia" und "Burley", die er für seine Blend braucht, ja irgendwann wirklich aus Österreich.

Mit Alexander Musik und Hörer/innen spricht Reinhard Leitner über seine Leidenschaft für die Tabakpflanze, die Hürden, eine verloren gegangene Tradition wiederzubeleben und seinen speziellen Blick aufs Rauchen.

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