Opernszene

Ken Howard, Metroplitan Opera New York

Giuseppe Verdi: "Nabucco"

Mit Plácido Domingo (Nabucco), Liudmyla Monastyrska (Abigaille), Jamie Barton (Fenena), Russell Thomas (Ismaele), Dmitry Belosselskiy (Zaccaria), u.a.
Chor und Orchester der Metropolitan Opera New York; Dirigent: James Levine
(Zeitversetzte Live-Übertragung aus des Metropolitan Opera)
Präsentation: Gerhard Hafner

"Dies ist die Oper, mit der in Wahrheit meine künstlerische Laufbahn begonnen hat", so soll sich Giuseppe Verdi einmal geäußert haben, und in der Tat war "Nabucco", uraufgeführt 1842 in Mailand, sein erstes durchschlagendes Erfolgswerk, das den Komponisten auch im Ausland bekannt gemacht hat.

Durchbruch nach Depression

Mit seinem Erstling "Oberto" hatte Verdi 1839 eine vielversprechende Talentprobe abgegeben, mit seiner zweiten Oper, "Un giorno di regno", 1840 jedoch einen eklatanten Misserfolg erlebt. Der junge Komponist zweifelte damals an seiner Befähigung für diesen Beruf und wollte das Komponieren schon aufgeben.

Dazu wurde er in jener Zeit von schweren Depressionen heimgesucht: Innerhalb kurzer Zeit hatte er seine beiden Kinder und seine Ehefrau verloren. Doch Impresario Bartolomeo Merelli wollte seinen Glauben an die Talente Giuseppe Verdis nicht aufgeben und übergab dem verzweifelten Komponisten das Libretto zu "Nabucco", ein Buch, das der Librettist Temistocle Solera eigentlich für Otto Nicolai verfasst, das diesem aber nicht zugesagt hatte.

Beginn der "Galeerenjahre"

Verdi hingegen war von dem Stoff rund um das Streben des jüdischen Volkes nach Befreiung aus der Unterdrückung durch die Babylonier fasziniert. Die triumphal gefeierte Oper "Nabucco" markiert den Beginn von Verdis "Galeerenjahren", jener Periode, in der er in schneller Folge 14 Opern schuf.

Bei den Vorbereitungen zur Uraufführung kam es auch zum ersten belegten Zusammentreffen zwischen dem Komponisten und der Sängerin Giuseppina Strepponi. Der Stern der Künstlerin war zu jener Zeit bereits im Sinken, doch trotz stimmlicher Probleme muss sie als Abigaille fasziniert haben, auch bei späteren Nabucco-Aufführungen in anderen italienischen Städten.

Wien 1843, New York 1848, Met 1960

Der Oper "Nabucco" verdankte Verdi internationale Bekanntheit; es war das erste Werk des Komponisten, das 1843 auch in Wien gespielt wurde. Und fünf Jahre später erklang "Nabucco" auch erstmals in New York. In der Geschichte der Metropolitan Opera hingegen ging "Nabucco" erst relativ spät über die Bühne. 1960 präsentierte man die Oper erstmals; mit 57 Aufführungen (bis 2011) zählt das Werk zu den eher selten gespielten Opern des Hauses.

Nach fünfjähriger Absenz ist "Nabucco" jetzt auf den Met-Spielplan zurückgekehrt - dirigiert von James Levine und erstmals mit Plácido Domingo, in der Rolle des Titelhelden, der sich selbst zum Gott erklärt, dem Wahnsinn verfällt und erst nach seiner Bekehrung vom Gott der Hebräer geheilt wird.

Sendereihe

Gestaltung

  • Gerhard Hafner

Playlist

Komponist/Komponistin: Giuseppe Verdi/1813-1901
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Temistocle Solera/1815-1878
Titel: NABUCCO / Oper in vier Akten
(zeitversetzte Liveübertragung aus der Metropolitan Opera, New York)
Solist/Solistin: Plácido Domingo /Nabucco
Solist/Solistin: Liudmyla Monastyrska /Abigaille
Solist/Solistin: Jamie Barton /Fenena
Solist/Solistin: Russell Thomas /Ismaele
Solist/Solistin: Dmitry Belosselskiy /Zaccaria
Solist/Solistin: Danielle Talamantes /Anna
Solist/Solistin: Eduardo Valdes /Abdallo
Solist/Solistin: Sava Vemic /Hohepriester des Baal
Chor: Chor der Metropolitan Opera New York
Choreinstudierung: Donald Palumbo
Orchester: Orchester der Metropolitan Opera New York
Leitung: James Levine
Länge: 137:16 min
Label: MET/2016-2017/006

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