Von Tag zu Tag

Vor dem Zusammenbruch. Der Bankrott der Österreichischen Credit-Anstalt 1931 und Parallelen zur Gegenwart. Gast: Univ.-Doz. Dr. Fritz Weber, Wirtschaftshistoriker. Moderation: Johann Kneihs. Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79

Es war ein Krach mit weitreichenden Folgen. Die Österreichische Credit-Anstalt für Handel und Gewerbe, gegründet 1855, finanzierte rund drei Viertel der österreichischen Industrie. Mit der Bankiersfamilie Rothschild im Hintergrund galt die Credit-Anstalt auf internationalen Märkten als sicher und ging mehr Risiken ein, als die Umstände erlaubten.

Der Zusammenbruch der Bank 1931 bewirkte Regierungskrisen und den Anstieg der Arbeitslosigkeit, er beschleunigte die politische Radikalisierung und den Weg in die Diktatur.
Der Wirtschaftshistoriker Fritz Weber analysiert in einer umfangreichen Studie die Umstände, die zu dem folgenreichen Fiasko geführt haben: Das Erbe der Donaumonarchie und die Schwäche der österreichischen Wirtschaft der Zwischenkriegszeit, die Weltwirtschaftskrise, aber auch problematische Strategien, fahrlässige Entscheidungen und das Fehlen von Kontrolle. Unter anderem wertete Fritz Weber als Erster die Protokolle der Kommission aus, die das Versagen der Credit-Anstalt untersuchte.

Johann Kneihs spricht mit Fritz Weber über Fragen und Lehren aus dem Bankenkrach von 1931 sowie Parallelen zur Gegenwart, so zur Finanzkrise 2008, zur Verflechtung von Banken und Politik und zum Scheitern der Hypo Alpe Adria.

Service

Fritz Weber: Vor dem großen Krach. Österreichs Banken in der Zwischenkriegszeit am Beispiel der Credit-Anstalt für Handel und Gewerbe. Böhlau Verlag, Wien-Köln-Weimar, 2016.

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