Radiodoktor - das Ö1 Gesundheitsmagazin

1. Jobverlust, Drogensucht, erste Liebe - Die therapeutische Wirkung von Spielfilmen
2. Riesengross und hochauflösend - Eine Reise durch den Körper im Linzer Ars Electronica Center

1. Jobverlust, Drogensucht, erste Liebe - Die therapeutische Wirkung von Spielfilmen

Seit wenigen Tagen läuft Houchang Allahyaris neuer Film "Die Liebenden von Balutschistan" in den österreichischen Kinos. Für seine Spielfilme ist der 75-jährige Filmemacher mit iranischen Wurzeln bestens bekannt. 2014 erhielt er für "Der letzte Tanz", der außergewöhnlichen Liebesgeschichte zwischen einem Zivildiener und einer Alzheimerpatientin, den Großen Diagonale Filmpreis für den besten österreichischen Spielfilm. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass Allahyari, der auch Neurologe und Psychiater ist, über viele Jahre hindurch Filme mit Jugendlichen in psychiatrischen Kliniken und Gefängnissen drehte. Mit dem Effekt, dass die jungen Menschen ihre Talente entfalten konnten und mit ihren Gefühlen besser umgehen lernten. Die Filmtherapie stammt ursprünglich aus den USA, findet aber seit einigen Jahren auch in Europa nach und nach ihre Anhänger, vor allem in Spanien, Frankreich, Großbritannien, Deutschland und - nicht zuletzt - in Österreich. Ein Beitrag von Carola Timmel.


2. Riesengross und hochauflösend - Eine Reise durch den Körper im Linzer Ars Electronica Center

Bereits 1895 erschien in Wien der weltweit erste Röntgenatlas, kurz danach folgten die ersten Röntgeninstitute in heimischen Spitälern. Heute ist die Radiologie mit einer Vielzahl von bildgebenden Verfahren wie Computertomografie, Magnetresonanztomografie und Kombinationstechniken in der Lage, immer feinere Details unseres Inneren sichtbar zu machen. Siemens Healthcare hat ein Verfahren entwickelt, mit dem aus Schnittbildern fotorealistsche Reisen durch den Körper möglich sind. Dieses System wird Cinematic Rendering genannt. Es wird zu Forschungszwecken vom Ars Electronica Center Linz und der Kepler Universität Linz verwendet - und auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Michaela Endemann war bei einer "Anatomie für Alle"-Vorstellung im Deep Space des Ars Electronica Centers dabei.

Redaktion: Nora Kirchschlager und Christoph Leprich

Service

1. Film als Therapie:

Dr. Houchang Allahyari
Filmemacher, Facharzt für und Psychiatrie und Neurologie
Christophgasse 4
1050 Wien
Tel. +43/1/5453304
E-Mail

Dr. Martin Poltrum
Psychotherapeut, Philosoph
Negerlegasse 9
1020 Wien
Tel.: +43/699/12622474
E-Mail
Martin Poltrum

Existenzanalytische Kinotherapie - Filme als Balsam für die Seele
Die Filmdeutung als Weg zum Selbst
Interview zum Thema Filmtherapie

Otto Teischel, "Trauerspiel - Einführung in die existenzielle Filmtherapie", Vandenhoeck & Ruprecht Verlag, 2017

Martin Poltrum, "Liebe im Therapeutenfilm - Liebesfilme in der Therapie", Parodos Verlag, 2015 (In: Ästhetik als Therapie. Therapie als ästhetische Erfahrung: Berlin, 86-109.)

Martin Poltrum, "Cinematherapie in der stationären Suchtbehandlung", Pabst Science Publishers Verlag: Lengerich/Berlin, 2012 (In: Rausch (Wiener Zeitschrift für Suchttherapie))

Paolo Caneppele, Anna Lisa Balboni, "Film als Heilmittel? Die Kino-Debatte in der medizinischen Welt während der Stummfilmzeit", Verlag Filmarchiv Austria, 2006
(In: Psyche und Kino. Sigmund Freud und der Film, Thomas Ballhausen et al.)


2. "Anatomie für alle":

Prim. Univ.-Prof. Dr. Franz Fellner
Vorstand Zentrales Radiologie Institut - ZRI
Kepler Universitätsklinikum
Zentrales Radiologie Institut - ZRI
Med Campus III.
Krankenhausstraße 9
4021 Linz
Tel.: +43 (0)5 7680 83 - 2049
E-Mail

Ars electronica center "Anatomie für alle"
DI 7.2. und DI 21.2.2017
Öffentliche Vorlesung: Anatomie
ab der 5. Schulstufe, im Deep Space
Termine: DI 17.1., DI 7.2. und DI 21.2.2017, jeweils 17:00-18:30
Eintritt frei! Anmeldung unter 0732/7272.51 oder E-Mail
Anatomie für alle

Bilder Ars Electronica Center
Siemens HC Cinematic Rendering - Youtube Video
Gesundheit und Mensch - Medizinische Bildgebung
Dr. Harun Badakshi, Medizin und ihre Medien, Youtube Video

Sendereihe