Corneliu Codreanu, 1938

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Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Der heilige Faschist.
Rumäniens verdrängter "Führer" Corneliu Codreanu.
Gestaltung: Martin Haidinger

Jüngst ist die erste wissenschaftliche Biografie über den rumänischen Faschistenführer Corneliu Codreanu (1899-1938) veröffentlicht worden. Sie wirft ein neues Licht auf das Leben des extremen Antisemiten und seine berüchtigte "Eiserne Garde". Wie Hitler plante Codreanu einen Putsch, wurde verhaftet und damit zu einem Idol rechtsnationaler Kreise. Neben einer übersteigerten orthodoxen Religiosität enthielt seine Ideologie das Versprechen einer sozialen Revolution und die Utopie eines "Neuen Menschen".

Die neue Biografie des Historikers Oliver Schmitt stellt Codreanu in einen europäischen Kontext von Studentenunruhen, Massenaufmärschen und internationalen intellektuellen Kreisen, die dem Personenkult um den "Capitan" erlagen. - In der Gegenwart flackert die Mystifizierung Codreanus in neofaschistischen Kreisen wieder auf. Wurde in Rumänien die Aufarbeitung dieses historischen Kapitels zu lange verdrängt?

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