Schon gehört?

Die Ö1 Club-Sendung.
1. Der Tolerator in Oberwart
2. Biedermann und die Brandstifter in Salzburg
3. Jüdische Pionierinnen in Wien

Satirische Multifunktionsmaschine
Religionen und politische Überzeugungen, Laktose und Gluten, Kleidermotten und Volks-Rock'n'Roll - alles ist ok. Denn: "Toleranz führt zu einem besseren Lebensgefühl" - meint Thomas Maurer. Er ist in seinem aktuellen Programm: "Der Tolerator", zu sehen zum Beispiel am 25. Februar im "Offenen Haus Oberwart" im Burgenland. Als satirische Multifunktionsmaschine ist der Wiener gnadenlos im Aufspüren kursierender Niedertracht, klug in der Analyse, streckenweise gezielt derb in Gleichnissen wie Wortwahl und gleichzeitig von großem Unterhaltungswert und hat letztes Jahr, als er für dieses Programm mit dem Deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnet wurde, in einem Interview für unsere Ö1-Kleinkunstsendung Contra einen guten Satz gesagt: "Man sollte nicht aus allem, was uns nervt, eine Weltanschauung machen".

Zwischen Gutmenschentum und Katastrophe
Die Brandstifter sind in der Stadt! Die Feuerwehr rückt aus, man hört die Sirenen. So beginnt das Stück "Biedermann und die Brandstifter" von Max Frisch, das das Schauspielhaus Salzburg ab kommenden Mittwoch zeigt. Jede Nacht herrscht Angst: Wann schlagen sie das nächste Mal zu? Biedermann hat natürlich von den Brandanschlägen gehört, auch die Taktik der Täter ist ihm bestens bekannt: Sie tarnen sich als einfache Hausierer, nisten sich auf Dachböden ein und wenn es keiner ahnt, zünden sie die Häuser an. Trotzdem nimmt er Schmitz, der vorgibt ein Obdachloser zu sein, bei sich auf. Biedermann will ein guter Mensch sein. Schmitz zieht auf den Dachboden und holt seine Freunde zu sich, die Benzinfässer mitbringen. Biedermann ist gefangen zwischen Selbstlüge, Gutmenschentum und der wachsenden Gewissheit über die sich anbahnende Katastrophe.

Jüdische Künstlerinnen bis 1938
Das vielbeschworene Fin de Siecle, eine Hochblüte der Kunst und Kultur in Wien, war stark von Männern dominiert. Dennoch waren auch viele Künstlerinnen am Aufbruch in die Moderne beteiligt, ein großer Teil stammte aus assimilierten jüdischen Familien. Die aktuelle Ausstellung "Die bessere Hälfte. Jüdische Künstlerinnen bis 1938" im Jüdischen Museum Wien rückt 44 dieser Frauen in den Blickpunkt. Zu den Pionierinnen jener Zeit zählen zum Beispiel die Malerin Tina Blau, die als einzige Frau gemeinsam mit wenigen Kollegen den Österreichischen Stimmungsimpressionismus entwickelte, und die Bildhauerin Teresa Feodorowna Ries, die es schaffte, sich einen Platz in dem von Männern dominierten Feld der Bildhauerei zu schaffen. Zu sehen ist die Ausstellung im Jüdischen Museum in Wien, in der Dorotheergasse, bis zum 1. Mai.

Service

Offenes Haus Oberwart
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