Blick auf die Bühne des Audimax

APA/ANJA KUNDRAT

Salzburger Nachtstudio

Die Philosophie der Neuen Rechten
Von Carl Schmitt bis Antonio Gramsci: Woraus sich Europas Rechtsradikale ihr neo-völkisches Weltbild zusammenbasteln
Gestaltung: Günter Kaindlstorfer

Sie hetzen gegen Muslime und Migranten und berufen sich auf Konzepte wie den sogenannten Ethnopluralismus, sie stören Vorlesungen und stürmen Aufführungen von Stücken Elfriede Jelineks: die "Identitären" und andere Gruppen, die rechtes, völkisches Denken unter Intellektuellen wieder schick und salonfähig machen wollen.

Ideologisch ist das Weltbild der Neuen Rechten aus faschistischen und nationalbolschewistischen Vorstellungen der 1920er- und 30er-Jahre zusammengezimmert, angereichert durch Anleihen bei Elementen linker Pop- und Protestkultur. Auf Theoretiker wie Carl Schmitt und Arthur Moeller van den Bruck berufen sich die Apologeten der Neuen Rechten ebenso wie auf den italienischen Kommunisten Antonio Gramsci, dessen Konzept der "kulturelle Hegemonie" sie aufgreifen und für ihre Zwecke ummünzen: Es ginge darum, postuliert der "Rechte Gramscismus" von heute, nach und nach die Diskurshoheit in gesellschaftlichen Debatten - etwa über Migration - zu erreichen und mit der Zeit immer breitere Bevölkerungsschichten für rechtsradikale Slogans und Parolen zu begeistern.

Günter Kaindlstorfer weiß jedoch, dass die völkische Rechte von heute sich nicht nur publizistischer Foren wie der Grazer Zeitschrift "Aula" oder der "Blauen Narzisse" aus Chemnitz bedient, sie ist auch in den Sozialen Medien hochaktiv. Dabei ist zu erkennen, dass die Schnittmenge, die man auf diversen Foren mit Esoterikern und Verschwörungstheoretikern aller Art hat, beachtlich ist.

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