Radiogeschichten

"Das Lächeln". Von Ray Bradbury. Aus dem Englischen von Margarete Bormann. Es liest Detlev Eckstein. Gestaltung: Edith Vukan. Präsentation: Julia Zarbach

Wir schreiben das Jahr 2061 - oder 3.000 oder gar 5.000. Das spielt keine Rolle. Die Städte sind Schrotthaufen, die Straßen von Bomben aufgerissen, die Welt ist radioaktiv verseucht. Der Hass bestimmt das Handeln der Menschen - vor allem der Hass auf jene, die in der Vergangenheit die Welt regierten. Aufgebracht versammeln sich die Einwohner/innen an diesem Morgen auf dem Hauptplatz. Sie stehen Schlange, um ein bestimmtes Kunstwerk zu sehen und es zu verunstalten - unter ihnen auch ein kleiner Junge namens Tom.

Ray Bradbury, geboren am 22. August 1920 in Waukegan im US-Bundesstaat Illinois, zählt zu den vielseitigsten Schriftstellern Amerikas. Sein Werk umfasst Romane, Gedichte, Essays, Filmscripts und Erzählungen. Bradbury gilt als Meister der "short story" und bemerkte: "Ich kann es kaum glauben, dass ich in meinem Leben so viele Kurzgeschichten geschrieben habe". Die Zahl war für ihn nicht mehr überschaubar, wird aber auf mehr als 500 geschätzt.

Begonnen hat seine schriftstellerische Laufbahn noch während der Schulzeit. Als begeisterter SF-Leser verfasste er bald selber Kurzgeschichten. Nach der Highschool stellte er sich an eine Straßenecke und verkaufte die Zeitschrift "Futura Fantasia". Die Namen unter den Beiträgen täuschten, stammten sie doch fast alle von ihm selber. Der literarische Durchbruch gelang ihm 1950 mit "Die Mars-Chroniken". 1953 erschien sein erster und berühmtester Roman "Fahrenheit 451". Neben seiner Arbeit als Schriftsteller war er auch an Spielfilmen und Fernsehserien beteiligt. Ray Bradbury erhielt zahlreiche Auszeichnungen - u. a. 2007 den Pulitzer-Preis für seine lebenslangen Verdienste für Science-Fiction und Fantasy. Er starb am 5. Juni 2012 in Los Angeles.

Service

Ray Bradbury, "Das Lächeln" aus "Ausgewählte Erzählungen", herausgegeben von Daniel Keel und Daniel Kampa, Diogenes Verlag

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