Salamanderklebstoff

JANEK VON BYERN

Von Tag zu Tag

Kleben mit Zecken und Schnecken. Ein Resümee der ersten Konferenz für bio-inspirierte Klebstoffforschung. Gast: Dr. Janek von Byern, Zoologe, Ludwig Boltzmann Institut für Experimentelle und Klinische Traumatologie in Wien. Moderation: Barbara Zeithammer. Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79

Ob Platzwunde, Schuhsohlen oder Autoteile, Gelenksprothesen, Wellpappe oder Furnier - überall wird geklebt. Doch nicht immer sind die verwendeten Klebstoffe auch gesundheitlich unbedenklich oder gut verträglich. Alternativen werden seit Jahren gesucht und erforscht - nach dem Vorbild der Natur.

Einen ersten Überblick über die Vielfalt biologischer Klebstoffe, ihre Funktionsweisen und Anwendungsgebiete lieferte die erste Konferenz über Bioklebstoffe am 6. und 7. März in Wien. Veranstaltet wurde sie von dem neu gegründeten Europäischen Netzwerk für Bioadhäsion (ENBA).

Der Zoologe Janek von Byern vom Ludwig Boltzmann Institut für Experimentelle und Klinische Traumatologie in Wien ist einer der Organisatoren und forscht seit über 10 Jahren an bio-inspirierten Klebstoffen: Zecken erzeugen einen zementartigen Kleber, mit dem sich Sehnen oder Bänder metallfrei am Knochen verankern ließen. Eine Salamander-Art verklebt Fressfeinden das Maul mit einer Art biologischem Sekundenkleber, der großes Potenzial für die Wundheilung hätte. Die heimische Weinbergschnecke haftet an sämtlichen Oberflächen, dank ihres Schleims, der schon in der Kosmetik eingesetzt wird.

Janek von Byern ist zu Gast bei Barbara Zeithammer und erzählt von erstaunlichen Klebe- und Haftleistungen der Tierwelt, seinen nächtlichen Forschungen in neuseeländischen Höhlen und der langen Erfolgsgeschichte der Wiener Bioadhäsionsforschung.

Sendereihe

Gestaltung

  • Barbara Zeithammer