Praxis spezial

Wirkungen und Nebenwirkungen der Reformation. Gestaltung: Martin Gross und Markus Veinfurter

Wenn der Hang einmal zu rutschen beginnt - dann ist nicht mehr absehbar, was die Lawine mit in die Tiefe reißen wird - oder auch nicht...

Vielleicht ein etwas drastischer Vergleich - aber Michail Gorbatschow könnte sich so gefühlt haben, als er 1989 und 1991 feststellen musste, welche Transformationsprozesse er mit seiner Perestroika ausgelöst hatte. Knapp 500 Jahre vor ihm, im Jahr 1517, wollte der Mönch und Theologieprofessor Martin Luther mit seinen 95 Thesen vorerst auch nur eine akademische Diskussion über die Vergebung der Sünden im Allgemeinen und den Ablasshandel im Besonderen anregen. In der Folge entwickelte er ein umfassendes Programm, mit dem er den idealen Urzustand der Kirche wieder herstellen wollte - eine echte Re-Formation also.

An eine Spaltung der Kirche, wie sie auch heute noch vorzufinden ist, hatte er sicher nicht gedacht. Doch er hat damit den Hang ins Rutschen gebracht und viele Prozesse und Veränderungen in Gang gesetzt - in religiöser Hinsicht, aber auch in anderen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens.

Heute beschäftigen wir uns in der Sendung "Praxis" schwerpunktmäßig mit zwei unterschiedlichen Aspekten der Reformation - zuerst mit den "Nebenwirkungen": von der Sprache über das Eheverständnis bis hin zum Bildungswesen. Martin Luther hat auch jenseits des kirchlichen und theologischen Bereichs bewusst oder unbewusst Entwicklungen in Gang gesetzt, die das Leben in Europa bis heute prägen.

Im zweiten Teil der Sendung geht es dann, was das religiöse Selbstverständnis betrifft, "ans Eingemachte": Wo steht die evangelisch-lutherische Kirche heute in ihren Beziehungen zu anderen christlichen Konfessionen und anderen Religionen?
Gestaltung: Markus Veinfurter und Martin Gross

Service

Evangelische Kirche in Österreich
Ö1 Schwerpunkt: 500 Jahre Reformation

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