Eine Mauer aus Beton

dpa/A3116 Tim Brakemeier

Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Magazin
1. Besonders fest und wasserabweisend - Wie Forscher Beton optimieren
2. Geschichte der Ungleichheit
3. Warum Sex glücklich macht

1. Beton ist unser wichtigster Baustoff, den schon die Römer kannten. Kein Haus, keine Brücke kommt ohne ihn aus. Normalerweise handelt es sich dabei um Stahlbeton, denn nur dank Stahlstäben ist es möglich, dass der Kunststein nicht unter seinem eigenen Gewicht zusammenbricht. Doch nun soll das leichte Carbon, das man vom Flugzeugbau kennt, Beton viel leichter machen. Eine weitere Entwicklung könnte ein ganz anderes Problem lösen: Sie soll den Werkstoff nicht nur fester, sondern auch in feuchter Umgebung länger haltbar machen. Viele Fahrbahnen und Brücken bröckeln ja, weil Wasser in den Beton eindringt. Durch Frost bilden sich dann Risse. Münchner Forscher haben vor kurzem eine überraschende Lösung vorgestellt, wie Beton der Feuchtigkeit standhält. Sie machen ihn wasserabweisend - mit Hilfe von Bakterien. Mehr von Hellmuth Nordwig.

2. Die acht reichsten Männer der Welt besitzen 426 Milliarden Dollar - und damit mehr als die gesamte ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. Zu diesem Schluss kam die Entwicklungshilfsorganisation Oxfam in ihrem jüngsten Ungleichheits-Bericht - und erntete dafür viel Kritik: Man wisse zu wenig über die Superreichen und könne solche Berechnungen nicht anstellen, hieß es. Doch eines ist unbestritten: Reichtum und Besitz sind auf der Welt sehr ungleich verteilt. Dass das reichste Prozent der Weltbevölkerung mehr als die ärmsten 50 Prozent besitzt, zieht niemand in Zweifel. Global gesehen ist die Ungleichheit derzeit auf dem Vormarsch, doch um ein neues Phänomen handelt es sich dabei nicht. Der Historiker Walter Scheidel von der Universität Stanford in Kalifornien hat die Geschichte der Ungleichheit untersucht - von der Steinzeit bis in die Gegenwart. Diese Woche war er auf Einladung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und des IST Austria zu Gast in Wien. Marlene Nowotny hat ihn zum Interview getroffen.

3. 50.000 Dollar mehr oder weniger pro Jahr verdienen. Das macht einen großen Unterschied für das eigene Glück. Er ist subjektiv genauso groß wie der Unterschied zwischen einmal Sex pro Woche und weniger als einmal Sex pro Monat. Das haben zumindest kanadische Psychologinnen in einer Forschungsarbeit letztes Jahr vorgerechnet. Ganz gleich wie sinnvoll so eine finanzielle Gleichsetzung ist: Sex und Glück hängen zusammen. Davon ist die heutige Sexualwissenschaft überzeugt. Sie gibt damit Anais Nin Recht. Die für ihre erotische Literatur bekannte Schriftstellerin hat einmal notiert: "Nur die Vereinigung von Herz und Sexualität kann zu Ekstase führen." Nicht Ekstase, aber Glück steht im Mittelpunkt einer soeben erschienenen Studie. Lukas Wieselberg hat sie gelesen.


Moderation und Redaktion: Sabrina Adlbrecht

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