Dmitri Schostakowitsch

AP/JJL

Radiokolleg

Komponiert im Baujahr '67

Vier Leuchttürme der Vintage-Avantgarde: Crumb, Henry, Ligeti und Schostakowitsch (2).
Gestaltung: Dorothee Frank

Im Geburtsjahr des Senders "Österreich 1" entstanden etliche "Leuchtturmprojekte" für den Konzertsaal. Kompositionen, die für teils revolutionäre Entwicklungen der damals zeitgenössischen Musik standen. Dorothee Frank porträtiert vier ihrer Lieblingsstücke des Baujahrs 67.

In Lontano ("fern") von György Ligeti manifestieren sich ferne, immaterielle Räume in einem Gefüge aus gleitenden Akkordpolyphonien. Pierre Henry, einer der Vorväter der elektronischen (Pop)musik, bastelte 1967 in seinem Homestudio für den Choreographen Maurice Béjart die Messe pour le temps présent: einen kurzen Tanz-Soundtrack mit Rock-Elementen und verblüffenden Vorgriffen auf Techno.

In Chicago wurde 1967 George Crumbs Echoes of Time and the River uraufgeführt. Ein musikalisches Ritual mit Glocken, Echowirkungen und genau choreographierten "Prozessionen" von Musikergruppen auf der Bühne. Zeitgleich dazu schrieb Dimitri Schostakowitsch nach einem Herzanfall im Krankenhaus Sieben Romanzen nach Worten von Aleksander Blok für Sopran, Violine, Violoncello und Klavier: einen dunkelgrau bewölkten Zyklus, der in die symbolistischen Gedichte von Blok auch die Tragik des gewaltvollen Sowjet-Jahrhunderts hineinprojiziert.

Eine Sendung im Rahmen des Schwerpunkts "Baujahr 67 - Zeitreisen mit Ö1".

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