Glasmodell eines Oktopus

AP/LISA POOLE

Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Ein Meer aus Glas.
Die vergessenen Modelle der Blaschkas.
Von Ulrike Schmitzer

Mitte des 19. Jahrhunderts holte die noch junge Meeresbiologie faszinierende Wesen aus den Tiefen. Aber kaum waren die Schätze gehoben, verloren die Tiere an Form und Farbe. Wie also konnte man Quallen, Anemonen oder Tintenfische erforschen und der Öffentlichkeit präsentieren? Unterwasserfotografie gab es noch keine. - Der Glasbläser Leopold Blaschka aus Dresden kam auf eine Idee: Er fertigte Glasmodelle der Meerestiere an. Blaschka besaß mehrere Aquarien und studierte zoologische Schriften.

Ab 1863 schuf Blaschka gemeinsam mit seinem Sohn wissenschaftlich exakte Modelle. Sie dekorierten private Haushalte ebenso wie die Sammlungen von Museen und Forschungsinstituten. Selbst die renommierte Harvard University lud die beiden Glasbläser ein, Pflanzenmodelle für sie herzustellen. - Jahrzehntelang lagerte das "Meer aus Glas" in den Archivschränken. Jetzt sind 45 Modelle aus dem Bestand der Universität Wien im Naturhistorischen Museum zu sehen.

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