Im Gespräch

"Religionen wollen einen kontrollieren"

Renata Schmidtkunz im Gespräch mit Shahin Najafi, Liedermacher, Gitarrist und Satiriker

In der Kunst - egal, ob er schreibt, komponiert oder auf der Bühne steht - fühlt sich der Musiker Shahin Najafi lebendig. Dabei ist es gerade seiner Musik wegen, dass sein Leben bedroht ist. Als Shahin Najafi 2012 das Lied "Naghi" veröffentlicht, will Großajatollah Scheich Lotfollah Safi Golpayegani darin Blasphemie und eine Beleidigung des zehnten Imams erkennen und erlässt eine Todes-Fatwa gegen den Musiker. Als Reaktion darauf haben über 50 KünstlerInnen einen Solidaritätsaufruf für Shahin Najafi veröffentlicht. Zu den UnterzeichnerInnen gehören etwa Elfriede Jelinek, Navid Kermani, Günter Grass und Konstantin Wecker.

Der 1980 in Bandar-e Anzali am Kaspischen Meer im Iran geborene Shahin Najafi lebt bereits seit 2005 in Deutschland und sieht sich selbst als "gesellschaftskritischen, nicht als politischen Musiker", der sich keiner politischen Gruppierung zugehörig fühlt.

Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz spricht er über seine Musik, seine Abkehr von der Religion durch die Beschäftigung mit Philosophie und Kunst und über sein Leben, das er nicht mehr als ein "normales Leben" bezeichnet.

Service

Shahin Najafi, "Wenn Gott schläft: Mein Leben, mein Land, der Iran, meine Songs und Gedichte", Vorwort und Übersetzung von Omid Nouripour, KiWi-Taschenbuch, 2013

Shahin Najafi
Kulturinitiative Brunnenpassage
Aviv Geffen
this human world - International Human Rights Festival in Wien vom 30. November - 10. Dezember 2017
Filmfest München 22. Juni - 01. Juli 2017 - "Wenn Gott schläft", Dokumentarfilm, Regie: Till Schauder, mit Shahin Najafi, Leili Bazargan, Shariyar Ahadi, Majid Kazemi, Günter Wallraff

Sendereihe

Gestaltung