Kulturjournal

documenta, Wein-Lesen und liebenswerte Zwangsneurotikerin

1. Hanno Rauterberg zur documenta
2. Film: Liebenswürdige Zwangsneurotikerin
3. Jaroslav Rudis zu Tschechien und Europa

Beiträge

  • Hanno Rauterberg zur documenta

    An diesem Wochenende wurde in Kassel die documenta eröffnet, die noch immer als die bedeutendste Kunstschau der Welt gilt. Heuer findet sie unter dem Titel "Von Athen lernen" und unter der Leitung von Adam Szymczyk statt. Erstmals in der Geschichte der documenta gibt es zwei Schauplätze. Adam Szymczyk hat die Schau schon zwei Monate vorher in Athen eröffnet, um sozusagen über den Umweg der Kunst den politischen Konflikt zwischen Deutschland und Griechenland ein Stück weit zu harmonisieren. Nicht nur die griechische Kunstszene sieht darin eine kolonialistische Attitüde und wehrt sich mit "Fuck Documenta"-Plakaten. Hanno Rauterberg, der Kunstredakteur der "Zeit" im Gespräch.

  • Der wunderbare Garten der Bella Brown

    Die Filmwelt ist um eine weitere liebenswerte schrullige junge Frau reicher. Denn nach der "fabelhaften Welt der Amélie" soll uns nun "Der wunderbare Garten der Bella Brown" verzaubern. Das moderne britische Märchen bietet Einblick in das perfekt organisierte kleine Universum einer vom Schicksal gebeutelten Zwangsneurotikerin, deren Phobien nur durch das Leben geheilt werden können. Ab Freitag ist "Der wunderbare Garten der Bella Brown" auch in unseren Kinos zu sehen.

  • Jaroslav Rudis zu Tschechien und Europa

    "Wein.LESEN" war am vergangenen Wochenende in Südtirol angesagt. Die Trauben sind zwar noch nicht reif, wohl aber die Eisacktal-Weine des Vorjahres. Gelesen wurde vier Tage lang im Kloster Neustift bei Brixen. Die Autorinnen und Autoren des Literaturfestivals zeigten sich als kämpferische und überzeugte Europäer. Dazu gehörten Karl Markus Gauß, Dimitre Dinev, Lena Gorelik oder Jaroslav Rudis. Der 45-jährige Rudis ist einer der international bekanntesten tschechischen Autoren seiner Generation. Er lebt in Prag und Berlin, und er schreibt in deutscher und tschechischer Sprache. Zur Kultfigur wurde sein "Alois Nebel", eine Graphic-Novel-Trilogie, die Jaroslav Rudis mit dem Zeichner Jaromir 99 geschaffen hat und die auch verfilmt worden ist. Zuletzt kam "Nationalstraße" heraus, ein Roman über einen Wendeverlierer aus der Prager Vorstadt, über Fremdenhass und Abschottung.

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