Roboter sitzt am Schreibtisch

VINCENT FOURNIER

Punkt eins

Welche Moral implementiert man einem Roboter?

Digitaler Humanismus. Ethische Fragen zum Miteinander von Mensch, Roboter und Künstlicher Intelligenz.
Gäste: Catrin Misselhorn, Technikphilosophin, Leiterin des Instituts für Philosophie in Stuttgart & Christoph Thun-Hohenstein, Direktor des MAK und Leiter der Vienna Biennale. Moderation: Kristin Gruber.
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Am 21.6.2017 eröffnet die Vienna Biennale unter dem Titel "Roboter. Arbeit. Unsere Zukunft" und stellt die Frage nach einem digitalen Humanismus der Zukunft. Wie kann ein wünschenswertes Miteinander von Mensch und digitaler Maschine aussehen? Welche ethischen Fragen gilt es zu bedenken? Welche Moral implementiert man einem Roboter?

In einem Ausstellungsmanifest fordert die Vienna Biennale das Publikum dazu auf, über humanistische Fragen im Hinblick auf unsere digitale Zukunft nachzudenken und mögliche Antworten zu diskutieren, zum Beispiel:

"Was wollen wir von Technologie? Dass sie uns nie obsolet macht."
"Was heißt es, im digitalen Zeitalter Mensch zu bleiben, und wie verlernen wir das nicht?"
"Welche Digitalen Grundrechte wollen wir? Das Recht auf Vergessen werden. (.) Das Recht, außerhalb der digitalen Sphäre zu leben, wann immer wir uns dazu entschließen."

Dass digitale Maschinen eine immer größere Rolle in unserem Alltag spielen werden, ist sicher; als Assistenz-Roboter in der Altenpflege, als selbstfahrendes Auto oder als Drohne über dem Gänsehäufel. Das EU-Parlament forderte heuer in einer Resolution umfassende Gesetze für Roboter und Künstliche Intelligenz:

"In der Erwägung, dass die Menschheit mittlerweile an der Schwelle einer Ära steht, in der immer ausgeklügeltere Roboter, Bots, Androiden und sonstige Manifestationen Künstlicher Intelligenz ("KI") anscheinend nur darauf warten, eine neue industrielle Revolution zu entfesseln, die wahrscheinlich keine Gesellschaftsschicht unberührt lassen wird, ist es für Gesetzgeber von entscheidender Bedeutung, sich mit sämtlichen Folgen dieser Entwicklung zu befassen."

Catrin Misselhorn leitet das Institut für Philosophie in Stuttgart, ihr Fachgebiet: Technikphilosophie. Ihre Forschungsprojekte beschäftigen sich zum Beispiel mit der ethischen Bewertung von Assistenz- und Pflegerobotern, der emotionalen Mensch-Maschine-Interaktion oder der Moralimplementation.

Kristin Gruber spricht mit Catrin Misselhorn, Christoph Thun-Hohenstein, Direktor des MAK und Leiter der Vienna Biennale, und den Hörer/innen über humanistische Perspektiven im Zusammenleben mit einer Schar von Robotern.

Die Redaktion freut sich über Fragen und Gedanken zum Thema. Sie erreichen uns per Mail an punkteins(at)orf.at oder live während der Sendung unter der Telefonnummer 0800 22 69 79 - kostenlos aus ganz Österreich.

Service

Vienna Biennale - Roboter. Arbeit. Unsere Zukunft

Ausstellungsmanifest - Was wollen wir? Dimensionen eines neuen digitalen Humanismus

Entschließung des Europäischen Parlaments vom 16. Februar 2017 mit Empfehlungen an die Kommission zu zivilrechtlichen Regelungen im Bereich Robotik

Catrin Misselhorn am Institut für Philosophie Stuttgart

Sendereihe

Playlist

Untertitel: Iamus
Titel: Alphard
Ausführende: London Philharmonic Orchestra
Länge: 03:27 min
Label: Melomics Records

Untertitel: Squarepusher
Titel: Dossolver
Ausführende: Z-Machines
Länge: 03:27 min
Label: Warp Records

Untertitel: FlowMachines
Titel: DeepBach
Ausführende: Emmanuel Deruty
Länge: 00:52 min
Label: c.c.

Untertitel: Moritz Simon Geist
Titel: Automatic
Ausführende: Sonic Robots
Länge: 00:39 min
Label: Oh My music

Untertitel: Flow Machines, Benoît Carré
Titel: Daddy's Car
Ausführende: Flow Machines, Benoît Carré
Länge: 02:21 min
Label: c.c.

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