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ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

doublecheck - das Ö1 Medienmagazin

Schöne neue Parteimedien-Welt

Nichts ist im Wahlkampf wichtiger für die Parteien als schnelle Kanäle, über die sie ihre Botschaften möglichst ungefiltert zu den Wählern transportieren können. Früher gab es deklarierte Parteizeitungen wie Arbeiterzeitung und Volksstimme, heute ist Facebook an deren Stelle getreten. Und vieles passiert im Geheimen. #doublecheck hat recherchiert, was die Politiker so im Netz treiben, und die Parteimanager dazu befragt. - Moderation und Gestaltung: Nadja Hahn, Stefan Kappacher und Rosanna Atzara

Facebook als Dreh- und Angelpunkt

Facebook bietet eine Fülle von Möglichkeiten, speziell wenn ein Politiker in diesem Netzwerk eine große Reichweite hat. Die FPÖ und jetzt auch die ÖVP unter Sebastian Kurz haben die Facebook-Seiten ihrer Parteichefs zum Dreh- und Angelpunkt ihrer Medienstrategie gemacht. Dazu kommen Blogs, mit denen über die Bande gespielt wird. Und jede Menge Bewegtbilder, ohne die im Internet gar nichts mehr läuft.

Blaues Imperium, aus der Not heraus

Die Freiheitlichen haben, wie Generalsekretär Herbert Kickl sagt, wegen der politischen Ausgrenzung der FPÖ aus der Not heraus schon vor vielen Jahren begonnen, ein blaues Medienimperium zu schaffen. Deshalb sind sie den anderen weit voraus. Die Kurz-ÖVP eifert ihnen nach, der neue ÖVP-Chef ist dem Facebook-Reichweiten-Kaiser Heinz-Christian Strache auf den Fersen und auch ein großer Freund von inszenierten und improvisierten Videos.

Blogs machen Stimmung und vernebeln

Die Kanzlerpartei SPÖ muss noch mehr aufholen, sie setzt dabei auch auf parteinahe Blogs, die manchmal fragwürdige Dinge verbreiten. Die Urheberschaft in der SPÖ wird in den Artikeln aber verschleiert. Ähnlich bei der Seite Unzensuriert.at, die viele Berührungspunkte mit der FPÖ hat. Die Partei geht aber bewusst auf Distanz, um das beste aus zwei Welten zu haben - der offiziellen und der eher hemdsärmeligen.

Und was kann dieses Microtargeting?

doublecheck schaut sich auch an, was es mit diesem Microtargeting in Österreich auf sich hat: Dass Parteien mit Hilfe von Datenhändlern den gläsernen Wähler erschaffen und punktgenaue Wahlwerbung machen können, das gibt es sehr wohl in Amerika. Bei uns macht es aber nicht viel Sinn und ist auch verboten.

Gestaltung: Nadja Hahn / Stefan Kappacher / Rosanna Atzara

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