Gedanken für den Tag

Roland Fürst über Paul Watzlawick

"Watzlawick reloaded". Anlässlich des 10. Todesstages von Paul Watzlawick bearbeitet der Sozialarbeiter und Politikwissenschafter Roland Fürst das Leben von Paul Watzlawick und seine fünf Axiome und verknüpft diese mit Phänomenen wie der postfaktischen Kommunikation. Gestaltung: Alexandra Mantler

Ich erzähle heute sicherlich nichts von jemandem, der nach den Wirren des ersten Weltkriegs in Villach geboren wurde und zwar am 25. Juli 1921. Gestorben ist der große Österreicher aber nicht in seiner Heimat, sondern in den USA, im kalifornischen Palo Alto. Es ist nicht von Bedeutung, dass er als Übersetzer für die Besatzungsmächte des zweiten Weltkrieges arbeitete und an Verhören von Kriegsgefangenen mitwirkte. 1949 promovierte der Sprachbegabte in Philosophie und Anfang der 1950er Jahre ließ er sich am CG Jung Institut in Zürich zum Psychotherapeuten und Analytiker ausbilden. Und jetzt erzähle ich erst recht nichts vom aufregenden Leben, welches ihn bis nach Indien führte, wo er sich einerseits von Sigmund Freuds vergangenheitsbezogener Psychoanalyse abwandte und seine gegenwartsbezogene konstruktivistische Sicht entwickelte. Ab nun stellte er sich die Frage "Wie wirklich ist die Wirklichkeit?" Andererseits nahm er von Indien das Yoga mit, welches er bis ins hohe Alter praktizierte. Danach ging er nach Kalifornien, wo er die systemische Familientherapie und seine weltberühmte Kommunikationstheorie entwickelte. Ich verrate auch jetzt nicht, dass er mit seinem Talent und Humor zum Beststellerautor avancierte. Sein Buch "Die Anleitung zum Unglücklichsein" wurde in mehr als 20 Sprachen über 2 Millionen Mal verkauft. Er verstand es wie kein anderer komplexe Sachverhalte einfach zu erklären. Ich verrate auch jetzt nichts vom großartigen Paul Watzlawick, dessen Todestag sich 2017 zum zehnten Mal jährt. Ich verrate auch abschließend nicht das erste Axiom - also eine Grundregel - seiner Kommunikationstheorie, welche lautet: "Man kann nicht nicht kommunizieren" oder im gegenständlichen Fall: "Man kann nicht nichts über Paul Watzlawick erzählen."

Service

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Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Johann Sebastian Bach/1685 - 1750
Bearbeiter/Bearbeiterin: Ward Swingle
Album: JSP / JAZZ SEBASTIEN BACH
Titel: Prelude pour choral d'orgue
Sebastian Bach
Ausführende: Swingle Singers
Ausführende: Pierre Michelot /Bass
Ausführende: Gus Wallez /Drums
Länge: 02:00 min
Label: Philips 8247032

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