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Kurt Ohnsorg: Werkverzeichnis "Keramik aus Leidenschaft"

Sommerreprisen

"So reiß ich meine Erde auf, schmelze zusammen, lasse glühen und hoffe, der Einsamkeit durch die Realisierung von Träumen und Kontakten zu entgehen", schrieb der 1970 verstorbene Keramikkünstler Kurt Ohnsorg. 1927 im niederösterreichischen Sigmundsherberg geboren, war er ein Pionier der modernen Keramik. Es ging ihm um eine - auf diesem Gebiet nie dagewesene - elementare Ästhetik. Um handwerklich Gefertigtes, dem es erlaubt ist, so zu sein, als ob es wie ein Vulkan aus der Natur herausgebrochen wäre. Gewaltig und roh mit aufgerissenen rauen Oberflächen, im provokanten Gegensatz zu monotoner, glänzender Keramik.

Das zentrale Thema Kurt Ohnsorgs war die Auseinandersetzung mit dem Gefäß, mit der Formfindung als Weltfindung. 2010 schrieb Elfriede Jelinek über Ohnsorgs Arbeit unter anderem: "Sollen wir das aus diesen Werken erfahren, dass sie das, was sie sind, nie eigentlich sein werden, indem man sie benutzt als das, was sie sein können oder sein sollen, und sind sie das nicht mehr, weil sie jederzeit an ihr Ende kommen könnten, vergänglich, wie sie sind?"

In diesem Jahr wäre Kurt Ohnsorg 90 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass ist in der Bibliothek der Provinz das Kurt Ohnsorg Werkverzeichnis "Keramik aus Leidenschaft" erschienen. Zusammengestellt vom Journalisten Reinhard Linke und dem Direktor des Landesmuseums Niederösterreich Carl Aigner. Der reich bebilderte Hochglanz-Band in Großformat gibt anhand zahlreicher Interviews mit Wegbegleitern auch einen Eindruck von der Persönlichkeit Kurt Ohnsorg.- Gestaltung: Ursula Mürling-Darrer

Service

Bibliothek der Provinz Kurt Ohnsorg in der Bibliothek der Provinz
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