Journal-Panorama

Irlands Umgang mit kirchlichen Verbrechen an Kindern

Von einer echten Aufarbeitung ist Irland weit entfernt, wenn es um die Verbrechen der mächtigen katholischen Kirche geht. Es herrscht nach wie vor eine Kultur des Vergessens und Verdrängens, sagen Betroffene und Menschenrechtler. - Gestaltung: Thomas Kruchem

Im März 2017 bestätigte Irlands Regierung: Katholische Nonnen hatten zwischen 1925 und 1961 bis zu 800 Kleinkinder in Klärgruben ihres Mutter-Kind-Heims im Städtchen Tuam "entsorgt". Fast alle Kinder waren an Unterernährung und heilbaren Krankheiten gestorben. Im strikt katholischen Irland jener Zeit mussten ledige Mütter in kirchlichen Heimen entbinden; nach einem Jahr wurden sie von ihren Babys getrennt. Hübsche Kinder verhökerten die Nonnen zur Adoption nach Amerika; auf die übriggebliebenen wartete ein Horror-Dasein.

Heute schweigt die Kirche zu den Geschehnissen in Tuam und anderen Heimen, die seit 2015 von einer staatliche Kommission untersucht werden. Die Kommission jedoch arbeitet extrem langsam und unterwirft alles von ihr ausgewertete Material der Geheimhaltung.

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