Du holde Kunst

Existieren ist reisen genug

(Wiederholung von 8:15 Uhr) Lyrische Städteporträts (2): Das Lissabon des Fernando Pessoa. Aus dem Portugiesischen übersetzt von Inés Koebel. Es liest Roland Koch. Gestaltung: Gudrun Hamböck und Stefanie Maderthaner

Die alte Stadt am Tejo selbst ist selten Thema, meist nicht einmal Ort, in diesen Gedichten. Aber sie grundiert sie, schwingt als ein Draußen ins Lyrische Ich hinein. Oder liefert ein Detail - eine auf der Straße dösende Katze, im Wind wehende Wäsche, ein trüber Himmel oder ein stilles Zimmer - an dem sich das Denken eines Dichters entzündet, der "nicht nur ein einziger Dichter" ist.

Fernando Pessoa, der ein unauffälliges Leben als Handelskorrespondent in Lissabon führte, begründete die portugiesische Moderne mit einer in verschiedene Philosophien und Stile aufgesplitterten Literatur, deren Autorenschaft er zahlreichen Heteronymen andichtete. Die Gedichte dieser Sendung sind vorwiegend mit dem Orthonym Fernando Pessoa gezeichnet worden, einige mit dem Heteronym Álvaro de Campos, einem von Pessoa erfundenen Schiffsbauingenieur und Futuristen.

Titelliste:
"Das Erwachen der Stadt Lissabon..."
"Ein trüber Tag"
"Durch den Lärm des Cafés..."
"Die in den Wind gehängte Wäsche..."
"Katze, du spielst..."
"Lissabon"
"Lissabon mit seinen Häusern..."
"Da es Abend werden konnte..."
"Mitternacht naht..."
"Spalt"

Sendereihe