ORF/URSULA HUMMEL-BERGER
Im Gespräch
"Den Kindern zu helfen ist der einzige Sinn meiner Auftritte" - Otto Tausig
Museum der Meisterwerke: Michael Kerbler im Gespräch mit Otto Tausig, Schauspieler und Menschenrechtsaktivist (Erstausstrahlung am 10. Februar 2005)
4. August 2017, 16:05
Im Oktober 2011 starb der Schauspieler Otto Tausig mit 89 Jahren. Doch bis zum letzten Atemzug widmete der große Komödiant, Drehbuchautor und Regisseur seine Energie der "Initiative Entwicklungshilfe der Künstler". Ziel war es, Kinder in Entwicklungsländern aus Teppichfabriken oder Steinbrüchen zu befreien und ihnen eine Schulausbildung zukommen zu lassen. Er selbst musste 1938 - er war 16 Jahre alt - mit einem Kindertransport aus Österreich fliehen. Als das Vermögen der mütterlichen, im Holocaust ermordeten Großmutter von einer österreichischen Bank im Jahr 2000 restituiert wurde, finanzierte Otto Tausig damit das nach ihr benannte Laura-Gatner-Heim der Diakonie für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.
Im Gespräch mit Michael Kerbler spricht Otto Tausig über sein Schauspielerleben und seine Familiengeschichte. Im Erzählen über das eigene Schicksal und das seiner Familie werden die Wurzeln seines sozialen Engagements und Unrechtsempfindens sichtbar.
Service
Otto Tausig, "Kasperl, Kummerl, Jud - eine Lebensgeschichte", Autobiografie, Verlag Mandelbaum, Wien, 2006
Franziska Tausig, "Shanghai Passage: Emigration ins Ghetto", Memoiren , Milena Verlag, Wien2015
Martha Blend, "Ich kam als Kind", Erinnerungen, Picus-Verlag 1998
Ivan Ivanji, "Der Aschenmensch von Buchenwald", Roman, Picus Verlag, Wien 1999
Raphaela Kitzmantel, "Eine Überfülle an Gegenwart: Soma Morgenstern", Biographie, Czernin Verlag, 2005
Initiative Entwicklungshilfe der Künstler
FM4 Doppelzimmer Spezial - Der Stehaufmann - der Film- und Theaterschauspieler Otto Tausig
