Radiokolleg - Von Salzburg nach Rio

Die Reisen des Komponisten Sigismund von Neukomm (1). Gestaltung: Nadja Kayali, Michaela Schierhuber

Musik lag bereits in der Luft, als Sigismund Neukomm am Hagenauerplatz 1, Ecke Getreidegasse, im Jahr 1778 in Salzburg geboren wurde. Gleich schräg gegenüber, in der Getreidegasse 9, war 22 Jahre zuvor Wolfgang Amadeus Mozart auf die Welt gekommen. Auch Neukomm schlug eine musikalische Laufbahn ein, welche bei den Haydn-Brüdern Michael und Joseph seinen Ausgang fand.

Doch der Wunsch, die Welt weiter zu entdecken, ließ Neukomm eine berufliche Station in St. Petersburg machen, ehe er seinen Fixpunkt bei Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord in Paris fand.

Doch die größte Reise seines Lebens führte Neukomm schließlich in das ferne Brasilien. Dort war er jedoch bald nicht der einzige aus dem Habsburgerreich: Erzherzogin Leopoldine von Habsburg war mit dem portugiesischen Thronfolger Pedro verheiratet worden und erreichte ein Jahr nach Neukomm die "Neue Welt". Beide hinterließen musikalisch und politisch Spuren in Brasilien, die bis heute nachwirken. Doch ihrer beiden Leben entwickelte sich gänzlich unterschiedlich: Neukomm kehrte wieder nach Paris zurück, bereiste den europäischen Kontinent und engagierte sich u.a. in der Verbreitung des Mozart'schen Andenkens. Leopoldine hingegen wurde erste Kaiserin von Brasilien, doch diese Position war mit großer Anstrengung verbunden. Neukomm konnte, im Gegensatz zu ihr, schließlich auf ein sehr langes Leben zurückblicken, in dem er häufig an den spannendsten Orten des Weltgeschehens landete und der Nachwelt mehr als 2.000 Kompositionen überließ.

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