Empathie - eine Fähigkeit in Diskussion?

4. September 2017, 13:00

Sie blende uns und mache falsche Hoffnungen, sie verneble den "gesunden Menschenverstand" und zu viel davon könne schaden: die Empathie - die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen. Eine Fähigkeit, die bis vor kurzem ausschließlich positiv besetzt war. In jüngster Zeit werden in Artikeln und Publikationen überwiegend die Nachteile der Empathie diskutiert.

Gerade in Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise oder Naturkatastrophen, aber auch mit beobachtbaren, gesellschaftlichen Tendenzen wie zunehmendem Egoismus und wachsender Rücksichtslosigkeit scheint es, als würden wir eher mehr als weniger Empathie benötigen, um das Leid und die Sorgen anderer nicht zu ignorieren.

Was hat es damit auf sich? Werden hier Begriffe verwechselt oder müssen wir in Punkto Empathie unsere Perspektive wechseln? Was unterscheidet und was verbindet Empathie, Mitleid und Mitgefühl? Wie lässt sich Empathie lehren und lernen und wie lässt sie sich erforschen?

Zu Gast bei Barbara Zeithammer ist Claus Lamm, Professor für Biologische Psychologie an der Universität Wien. Er beschäftigt sich interdisziplinär mit menschlichem Sozialverhalten und -erleben, vor allem mit den neuronalen und biologischen Grundlagen von Empathie, Mitgefühl, Altruismus und Egoismus.

Hörerinnen und Hörer sind herzlich eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen.

Was bedeutet Empathie in Ihren Worten und mit welchem Effekt kommt sie bei Ihnen zum Ausdruck? Kann man Ihrer Meinung nach zu viel oder zu wenig Empathie haben? Was sind aus Ihrer Erfahrung die Voraussetzungen, um sich in die (Gefühls-)Welt anderer hinein versetzen zu können und gilt es für Sie als erstrebenswert, diese Fähigkeit zu lernen, zu trainieren und zu vermitteln? Verstärkt Empathie Ihrer Ansicht nach den Altruismus oder fördert sie den Egoismus?

Sie erreichen uns per Mail an punkteins(at)orf.at oder live während der Sendung unter der Telefonnummer 0800 22 69 79 - kostenlos aus ganz Österreich.

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Barbara Zeithammer