Europa-Journal

Baltikum, Budapest, Politik, Schweiz

Warum es immer mehr Russen ins Baltikum zieht +++ Bahnhof Budapest Keleti - zwei Jahre nach dem Flüchtlingsansturm +++ Muss sich die Politik grundsätzlich ändern ? +++ Die Schweiz schafft die Schreibschrift ab - Moderation: Brigitte Fuchs


Warum es immer mehr Russen ins Baltikum zieht

Am 14. September beginnen Russland und Weißrussland Militärmanöver, an denen ca. 12.700 Soldaten teilnehmen sollen. Vor allem Polen und die baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland sehen die Großübung als Drohgebärde. Russland und das Baltikum haben eine schwierige gemeinsame Geschichte, mehr als eine Million russischsprachige Menschen leben in Lettland, Litauen und Estland. Und ein großer Teil dieser Minderheit klagt über Benachteiligung und Diskriminierung durch die Mehrheitsbevölkerung. Doch in den vergangenen Jahren kommen wieder mehr Russen ins Baltikum, ganz nach dem Motto: So nahe wie möglich an Moskau, so weit weg wie möglich vom Kreml. Markus Müller berichtet.


Bahnhof Budapest Keleti - zwei Jahre nach dem Flüchtlingsansturm

Tausende von Flüchtlingen warteten Anfang September 2015 auf grünes Licht der ungarischen Regierung zur Weiterreise nach Norden. Im und um das Bahnhofsgebäude kam es zu dramatische Szenen, zeitweise riegelte die ungarische Polizei den Bahnhof ab. Die Versorgung der Flüchtlinge mit allem Lebensnotwendigen organisierten zahlreiche freiwillige Helfer. Als am 3. September Ungarn die Reisezüge stoppte, machten sich unzählige Flüchtlinge zu Fuß auf den Weg - über Autobahnen, Bahngleise, Wiesen. Am Abend des 4. September vereinbarten Angela Merkel und der damalige österreichische Bundeskanzler Faymann, die Grenzen zu öffnen. Clemens Verenkotte hat den Schauplatz Bahnhof Budapest Keleti besucht. Wie erinnern sich Anrainer, Offizielle und Helfer an die dramatischen Tage im September 2015 und: Wie denken sie heute darüber?


Muss sich die Politik grundsätzlich ändern?

Eine neue Art von Politik schlagen zwei Zukunftsinstitute vor und nennen sie "Next Politics": Eine Politik, die niemanden ausschließt und die Bürger an den Entscheidungsprozessen beteiligt. Eine Politik, die nicht mehr in Links-Rechts-Kategorien denkt. Letztlich soll es eine Politik sein, die dem einzelnen das Gefühl gibt, selbst Prozesse wirksam mitgestalten zu können. Die beiden Institute verlangen einen System- und Paradigmenwechsel in der Gesellschaft. Stefan May war bei der Vorstellung des Lösungsansatzes von Nextpractice und Zukunftsinstitut in Berlin dabei.


Die Schweiz schafft die Schreibschrift ab

Seit 67 Jahren mühen sich Schweizer Schüler mit der "Schnürlischrift" ab. Sie ist in den meisten der 21 deutschsprachigen Kantone Standard, wenn schriftliche Arbeiten verfasst werden. Nun soll die Schreibschrift abgeschafft werden. Sowohl die Mehrheit der Kantone als auch die Lehrer wollen stattdessen eine Basisschrift mit nicht verbundenen Buchstaben einführen, die einfacher zu erlernen ist. Auch in anderen europäischen Ländern, wie in Spanien, Großbritannien und Deutschland gibt es bereits vereinzelte Schulen, in denen die herkömmliche Schreibschrift nicht mehr unterrichtet wird. Bei den Eidgenossen soll sie aber flächendeckend abgeschafft werden. Gegner dieser Reform befürchten einen Kulturverlust. Ein Bericht von Raphaela Stefandl.

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