Gedanken für den Tag

Rainer Bucher über das Lob des Alltags

"Lob des Alltags". Rainer Bucher, katholischer Theologe, setzt sich mit dem Gewohnten und dem Besonderen des Alltags auseinander. Gestaltung: Alexandra Mantler

Jeder und Jede ist etwas Eigenes und Besonderes. Jede menschliche Existenz ist normal und geht doch über Normalität hinaus. Diese ganz und gar merkwürdige Zuordnung von Besonderheit und Allgemeinheit, von Offensichtlichkeit und Verborgenheit, von Immanenz und Transzendenz ist charakteristisch für die menschliche Existenz, gerade die alltägliche.

Man muss kein Christ, keine Christin sein, um das zu spüren. Dieser Gedanke wartet aber auch im Innersten des Christentums. Anders könnte es weder die Auferstehung Jesu, noch die Inkarnation Gottes in einem Menschen denken. Denn christlich gilt: Diese ganz und gar merkwürdige Zuordnung von Besonderheit und Allgemeinheit, von Offensichtlichkeit und Verborgenheit, ist charakteristisch auch für die Existenz Gottes in unserer Welt. Sie ist eine Weise der Existenz Gottes in der Welt. Karl Rahner sagt, sie ist "die anonyme Weise seiner Existenz".

Gotteserfahrung erschöpft sich nicht in der Ekstase außergewöhnlichen Erlebens. Sie führt den Menschen über sich hinaus, sie lässt ihn aber auch sich selber finden. Sie betrifft seine Hoheit und Würde, aber umfasst auch seine Niedrigkeit. Denn so wie der Mensch nicht in seinem Alltag aufgeht, so ist Gott in ihm zu finden.

Service

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Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Antonio Vivaldi/1678 - 1741
Titel: Konzert für Violoncello, Streicher und B.c. in a-moll RV 418
* Allegro - 1.Satz (00:04:03)
Cellokonzert
Solist/Solistin: Heinrich Schiff /Violoncello
Orchester: Academy of St.Martin in the Fields
Leitung: Iona Brown
Ausführende: Ian Watson /Cembalo
Ausführende: Denis Vigay /Violoncello
Länge: 02:30 min
Label: Philips 4111262

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