Moment - Leben heute
Halal, koscher und der Markt dahinter
Während koschere Lebensmittel für gläubige Juden streng kontrolliert werden, gilt das für Halal-Lebensmittel für Muslime nur bedingt. Über Etikettenfragen und dubiose Geldflüsse am boomenden Markt für religiös kontrollierte Nahrungsmittel.
19. September 2017, 15:30
Religiöse Speisevorschriften haben Juden wie Muslime. Was koscher ist, ist detailliert geregelt. Was halal ist, indes nicht. Es gibt keine einheitliche Norm - auch wenn das halal-Komitee im Normungsinstitut "Austrian Standards" eine solche schaffen wollte. Die stark wachsende Zahl der Muslime macht halal zu einem riesigen Markt. Die Muslime vertrauen auf entsprechende halal-Zertifizierungen. Doch nicht überall wo halal drauf steht, ist auch halal drin. Doch weit gefährlicher als ein falsches Label ist das Geld, das mit den Zertifizierungen verdient wird und radikal-islamistischen Gruppierungen wie der Muslimbruderschaft zugute kommt. Denn halal ist Teil der Scharia, des islamischen Rechtssystems, und damit des politischen Islam. Mit Speisevorschriften lässt sich gutes Geld verdienen - ob bei gläubigen Juden oder Muslimen, wobei sich die Vorschriften durchaus überschneiden.
Gestaltung: Alexander Musik
Moderation und Redaktion: Xaver Forthuber