Allgäu - Sarajewo - Nordnorwegen

8. Oktober 2017, 10:05

Ein 876 Kilometer langes Netz an Wanderwegen erstreckt sich quer durch die verschiedenen Regionen des Allgäu. Die Wasserläufer Route führt entlang von Wasserfällen, Schluchten, Seen und Moorgebieten, die Himmelsstürmer sind in den Allgäuer Alpen unterwegs. Über sanfte Hügel, Wiesen, Wälder und Terrassenlandschaft wandert man auf der Wiesengänger-Route des Unterallgäu. Unterwegs stößt man auf beeindruckende Orte und vertieft sich in Geschichte und Kultur der Region. Das Kloster Irrsee etwa war einst ein Zentrum der geistigen und wissenschaftlichen Forschung und barocker Musikkultur. Im 19. Jahrhundert fungierte es als "Kreis-Irrenanstalt", im Dritten Reich tötete man innerhalb der Klostermauern "lebensunwertes" Leben. Heute ist das Kloster ein beliebtes Tagungs- und Bildungszentrum. Ein paar Wanderkilometer weiter macht man in Bad Wörishofen Rast - hier lebte und wirkte Sebastian Kneipp. Auf derselben Route - versteckt in einem Wäldchen - liegt die Mühle Katzbrui. In diese bäuerliche Getreidemühle aus dem 17. Jahrhundert ist heute ein Wirtshaus integriert. In der Müllerstube serviert man schwäbische Hausmannskost.

Vor 25 Jahren begann der Krieg in Bosnien, Sarajevo war ab dem 5. April 1992 belagert. Im August 1992 konnte Jelena Dabic mit ihrer Familie aus der Stadt fliehen. Nach Matura und Studium in Innsbruck lebt sie seit 2004 als Übersetzerin und Lehrerin in Wien. Sarajevo hat sie ein Vierteljahrhundert nicht mehr gesehen. Der Beitrag erzählt ihre erste Wiederbegegnung mit der Stadt ihrer Kindheit und Jugend und begleitet sie zu ihrer ehemaligen Wohnung und Schule und zu Orten, an die sie sich erinnert. Die Tour geht natürlich auch durch die Bascarsija, das berühmte orientalische Viertel Sarajevos, und durch die von der Österreichisch-ungarischen Monarchie geprägte Hauptstraße der Stadt, die noch immer Marsala Tita (Marschall Tito-Straße) heißt. Jelena Dabic fragt auch nach den Wunden des Krieges und führt die Gegenwart der noch immer multikulturellen Stadt in ihren Klängen vor.

Die beiden Inselgruppen der Lofoten und Vesterålen erstrecken sich rund 400 km entlang der Küste Nordnorwegens. Insgesamt sind es 86 Inseln, die 100 bis 300 km nördlich des Polarkreises liegen. Die schneebedeckten Gipfel, schroffen Felswände, grünen Täler, weißen Sandstrände und fischreichen Fjorde, sowie die Mitternachtssonne im Sommer und das Polarlicht im Winter ziehen vor allem jene an, die Aktivitäten in der Natur lieben. Lange Zeit war das Boot das wichtigste Fortbewegungsmittel. Erst in den 1970er und 1980er Jahren wurden die Inseln durch Brücken und Tunnels miteinander verbunden, jetzt kann man die 382 km lange Strecke vom Süd-Westen der Lofoten- bis in den Nord-Osten der Vesteråleninseln mit dem Auto oder dem Wohnwagen bestreiten. Aber es gibt auch noch Orte, die nur mit dem Boot erreichbar sind.

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Die Wanderrouten der Wandertrilogie Allgäu
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Kloster Irsee, Schwäbisches Bildungs- und Tagungszentrum
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