Das Land, wo der Arabische Frühling begann

5. November 2017, 10:05

Dass der Arabische Frühling im Dezember 2010 gerade in Tunesien begann, ist kein Zufall. Gute Ausbildung weiter Teile der Bevölkerung und eine in der Verfassung verankerte Gleichstellung der Frau kontrastierten mit hemmungsloser Bereicherung einer kleinen Elite auf Kosten des Volkes. Doch die "Revolution der Würde" geriet nach der Vertreibung des korrupten Langzeitpräsidenten Ben Ali ins Stocken.

Terroranschläge haben, wie beabsichtigt, auch den wirtschaftlich wichtigen Tourismus schwer in Mitleidenschaft gezogen. Erst seit kurzem wird das Kulturreiseziel Tunesien mit seiner mehrtausendjährigen Geschichte wiederentdeckt. Karthago, von den Phöniziern gegründet, war einst die mächtigste Stadt am Mittelmeer und wurde von den Römern erst nach mehreren Kriegen niedergerungen. Kairouan, 671 von den Arabern gegründet, ist mit seiner Medina und den ältesten Moscheen des Maghreb eine der heiligsten Städte des Islam.

Tunesien hat jedoch nicht nur wuchtige Moscheen und orientalische Paläste, punische Opferstätten, römische Amphitheater und uralte Stadtkultur zu bieten, sondern auch eine vielfältige Landschaft, von den Bergzügen mit Korkeichenwäldern im Nordwesten bis zur Sahara im Süden, deren bizarre, außerirdisch anmutende Sandlandschaften nicht von ungefähr Schauplatz in den "Star Wars"-Filmen waren.

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