Jose Saramago

AFP/ PATRICIA DE MELO MOREIRA

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Markus Meyer liest José Saramago.

"Die Stadt der Sehenden". Von José Saramago. Es liest Markus Meyer. Gestaltung: Nicole Dietrich.

War es vier Jahre zuvor eine Blindheitsepidemie, die die namenlose Hauptstadt überfallen hatte, ist es in der Fortsetzung von "Die Stadt der Blinden" die Flut von Wählern, die bei einer regulären Wahl leere Stimmzettel abgeben. Statt die Motive der großen Mehrheit der Wähler zu ergründen, glaubt die machthungrige Regierung an eine Verschwörung und verhängt den Ausnahmezustand. - In dieser politischen Parabel zeigt José Saramago, wie rasch ein demokratischer Machtapparat zu einem totalitären werden kann.

José Saramago, 1922-2010, entstammte einer portugiesischen Landarbeiterfamilie, arbeitete als Maschinenschlosser, technischer Zeichner und später Journalist, bevor er sich ab 1966 auf die Schriftstellerei konzentrierte. Der Romancier, Erzähler, Lyriker, Dramatiker und Essayist erhielt 1998 den Nobelpreis für Literatur.

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Aus: José Saramago, "Die Stadt der Sehenden". Roman. Aus dem Portugiesischen übersetzt von Marianne Gareis. Rowohlt, 2006

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