Ö1 Mittagsjournal

mit Nachrichten in englischer und in französischer Sprache

Beiträge

  • Srebrenica: Völkermord bestätigt

    Das UNO-Tribunal für Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien hat bei der Verkündung des Urteils gegen den ehemaligen Militärchef der bosnischen Serben, Ratko Mladic, am Mittwoch festgestellt, dass in der damaligen muslimischen UNO-Schutzzone Srebrenica von bosnisch-serbischen Truppen im Juli 1995 Völkermord, Vertreibungen, Tötungen und unmenschliche Zwangsumsiedlungen durchgeführt worden seien.

    Nach der Einnahme der muslimischen UNO-Schutzzone Srebrenica seien zwischen dem 12. und 17. Juli 1995 in der Umgebung der ostbosnischen Kleinstadt "systematisch" mehrere tausend muslimische Männer ermordet worden, stellte das Haager Gericht ferner fest. Tim Cupal mit Informationen aus Den Haag.

  • Hariri: Rücktritt vom Rücktritt

    Gestern ist der libanesische Regierungschef Saad Hariri nach Beirut zurückgekehrt. Er war Anfang des Monats zurückgetreten, und zwar als er gerade in Saudi-Arabien war. Ungeklärt ist, ob er freiwillig gehandelt hat, oder unter dem Druck der Saudis. Heute nun hat Hariri hat seinen Rücktritt nach eigenen Angaben zunächst aufgeschoben. Ein Rücktritt vom Rücktritt, wie ORF-Korrespondent Karim El Gawhary erläutert.

  • Politikverbot: Berlusconi klagt

    Berlusconi gegen Italien - so lautet der Fall, der heute am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte behandelt wird. Silvio Berlusconi kämpft nämlich um ein politisches Comeback. Bekommt er Recht, dann haben sich möglicherweise alle zu früh gefreut, die ihn abgeschrieben haben. Der Hintergrund: Berlusconi darf wegen einer Vorstrafe bis 2019 kein politisches Amt übernehmen. Dagegen klagt er.

  • Südtirol für Doppelstaatsbürgerschaften

    Mitten in die Koalitionsverhandlungen platzt jetzt ein Begehren von Südtiroler Landtagsabgeordneten. Es geht um das alte Thema der Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler. 19 der 35 Abgeordneten des Bozener Landtags haben einen Brief an die Parteichefs Kurz und Strache verfasst. Der Zeitpunkt kann kein Zufall sein, und die Sache ist diplomatisch heikel und kompliziert.

    Im Interview mit Klaus Webhofer erklärt der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher von der Südtiroler Volkspartei die Beweggründe:

  • Missbrauch im Schisport

    Sexueller Missbrauch im Schisport: Die metoo-Debatte hat den österreichischen Nationalsport erreicht. Ausgelöst von Nicola Wérdenigg (Spieß). Sie war Rennläuferin in den 70er Jahren. Sie hat im Standard über immer wiederkehrende sexuelle Übergriffe durch Burschen in einer Tiroler Schihauptschule berichtet, bis hin zu einer Vergewaltigung und einer Beinahe-Vergewaltigung an ihr - da war sie 16 Jahre alt. Inzwischen haben sich bei ihr andere Opfer gemeldet.

  • Kronberger bietet Hilfe an

    Die metoo-Debatte hat den österreichischen Nationalsport erreicht. Im Schiverband zuständig ist Petra Kronberger, Konsulentin für Damensport. Sie sagt, kommende Woche werde man beraten, welche konkreten Maßnahmen zu setzen sind. Zugezogen würden auch Experten für sexuelle Übergriffe. Sie sagt auch, bei ihr hätte sich bislang niemand gemeldet, sie bietet aber jedenfalls Hilfe an, wie sie im Ö1-Mittagsjournal erklärt.

  • Srebrenica: Anteilnahme und Erschütterung

    Der bosnisch-serbische Ex-General Ratko Mladic ist zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die Richter des UNO-Kriegsverbrechertribunals zum früheren Jugoslawien sprachen ihn in Den Haag unter anderem wegen Völkermordes in Srebrenica 1995 schuldig. Damals, im Sommer 1995, haben bosnische Serben etwa 8.000 muslimische Männer und Buben in der UNO-Schutzzone ermordet. ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz ist in Srebrenica: Er sagt, nach der Urteilsverkündung sei Jubel ausgebrochen. Aber es seien gemischte Gefühle, denn Mladic hätte nach Auffassung der Menschen in Srebrenica abgeurteilt werden sollen.

  • Zweifel an Buwog-Richterin

    Im Dezember sollte der Buwog-Prozess beginnen; gegen Karl-Heinz-Grasser und andere Angeklagte. Sollte - denn es ist unklar, ob die bisher vorgesehene Richterin wirklich zuständig ist.

    Die Generalprokuratur, die oberste Anklage-Behörde, hat diese Frage in den vergangenen Tagen geprüft. Der Hintergrund ist kompliziert. Es geht konkret um den angeklagten Immofinanzchef Karl Petrikovic. Der hat demnächst nämlich zwei Verfahren am Landesgericht Wien.

    Neben dem Fall Buwog geht es bei ihm um einen Untreuevorwurf beim Verkauf einer Villa. Da ist eben die Frage, ob Marion Hohenecker die richtige Richterin für Petrikovic ist. Die Generalprokuratur hat Zweifel.

  • Aufregung über Richterspruch

    Es war ein höchst umstrittener Freispruch, jetzt liegt eine Urteilsbegründung vor, die es auch in sich hat. Es geht um den Fall des steirischen Arztes, der jahrelang seine Kinder gequält haben soll. Der Richter hat beim Prozess und in seinem Urteil sehr viel Verständnis für den angeklagten Arzt gezeigt - und sehr wenig für dessen Ex-Frau und die Kinder.

    Im Urteil macht der Richter gar kein Geheimnis draus, was ihm an den Familienmitgliedern missfallen hat. Die Art wie sie sich angezogen haben zum Beispiel, und generell der Lebensstil der Ex-Frau. Aus der Justiz kommen zum Teil fassungslose Reaktionen.

  • Krankenkassen-Zusammenlegung: Debatte läuft

    Unterschiedliche Meinungen hört man aus den Bundesländern zur Frage einer Zusammenlegung der Gebiets-Krankenkassen. Während etwa Vorarlberg, Kärnten und Salzburg Vorbehalte gegen eine Fusion haben, will der steirische Gesundheitslandesrat Christopher Drexler von der ÖVP sehr wohl über Änderungen diskutieren und kann sich auch sogenannte teil-autonome Kassen vorstellen.
    In der jüngeren Vergangenheit wurden jedenfalls schon einmal Krankenkassen fusioniert: jene der Eisenbahnen und des Bergbaus, im Jahr 2005. Die Erfahrungen damit waren gemischt.

  • Psychiatrie auf Kasse: Lange Wartezeit

    Wenn Menschen psychisch erkranken, dauert es noch immer viel zu lange, bis sie eine entsprechende Therapie erhalten - selbst dann, wenn die Therapie als Fortsetzung einer Behandlung im Krankenhaus dringend nötig wäre. Das zeigt eine heute präsentierte Studie zur psychotherapeutischen Versorgungslage in Österreich.

    Mehr in
    science.ORF.at

  • Kino: "Battle of the Sexes" am Tenniscourt

    Das Kino entdeckt aktuell das Tennisspiel für die große Leinwand. Vor kurzem noch als Kulisse für die sportliche Charakterstudie „Borg/McEnroe“ - diesmal als Bühne für einen noch größeren Showdown, dem zwischen Mann und Frau nämlich. Als „Battle of the sexes“ wurde 1973 ein sportlicher Schaukampf der Geschlechter angekündigt. Der ehemalige Wimbledon-Sieger und notorische Zocker Bobby Riggs forderte damals eine der besten Tennisspielerinnen der Welt, seine Landsfrau Billie Jean King zum Duell auf dem Platz.

    Der sportliche Wert des Duells war überschaubar, der gesellschaftliche Aufruhr dafür immens. Nun bringt das Regie-Duo Valerie Faris und Jonathan Dayton die historische Episode in höchst authentischen Bildern und mit Steve Carell und Emma Stone in den Hauptrollen ins Kino. Ein höchst unterhaltsamer und wohltuend unaufgeregter Beitrag zur gegenwärtigen Sexismus-Debatte.

  • News in English

    UN court convicts Mladic of genocide / Zimbabwe poised to swear in new president / Lebanon’s prime minister puts resignation on hold / Italy’s Berlusconi fights ban from office / Three missing after US Navy plane crash / The weather

  • Infos en français

    TPIY : Ratko Mladic condamné à la perpétuité / Démission de Robert Mugabe au Zimbabwe / Hariri met sa démission en suspens / Syrie: Poutine réunit Erdogan et Rohani / L’opposition syrienne négocie à Ryad / Bruxelles épingle 6 pays dont la France et l’Autriche / Piratage de masse de données chez Uber / La météo

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