Filmstill aus "Der Graben - zwei Volksgruppen, eine Geschichte", Partisanen im Versteck

ORF/LANGBEIN & PARTNER/ZDRAVKO HADERLAP

Radiokolleg - Die Kärntner Partisanen / Koroski Partizani

Widerstand im zweisprachigen Kärnten (4). Gestaltung: Tanja Malle

Vor 75 Jahren erwachte der antifaschistische Widerstand in Kärnten/Koroska. Er war so bedeutend, dass ihn nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Alliierten würdigten. Die bewaffneten Partisaneneinheiten waren stark durchmischt: Kommunisten, Katholiken, Kärntner Slowen/innen und deutschsprachige Widerstandskämpfer/innen kämpften Seite an Seite gegen die Nationalsozialisten.

Der Widerstand erwachte aus mehreren Gründen: Zum einen waren im April 1942 zahlreiche Kärntner Slowenische Familien von den Besatzern deportiert worden. Zum anderen hatte Nazi-Deutschland 1941 das benachbarte Jugoslawien überfallen und besetzt. Der jugoslawische Widerstand, angeführt vom späteren kommunistischen Staatsführer Josip Broz Tito, begann daraufhin, auch im zweisprachigen Gebiet Kärntens aktiv zu werden und um Mitstreiter/innen zu werben.
Die Geschichtsschreibung von Verfolgung, Vertreibung und Widerstand im zweisprachigen Kärnten beruhte lange Zeit auf persönlichen Erinnerungen der Kämpfer/innen. Doch in den vergangenen Jahren sind mehrere Bände von Historiker/innen dazu erschienen. Nicht zuletzt deshalb, weil die slowenischen bzw. jugoslawischen Archivbestände mittlerweile erschlossen werden können.

Ein Beispiel dafür sind die Arbeiten des slowenischen Historikers Marjan Linasi. Er beschäftigt sich seit rund 30 Jahren mit dem antifaschistischen Widerstand im Zweiten Weltkrieg in Kärnten - und hat vor kurzem ein Standardwerk samt Nachfolgeband dazu verfasst. Darin thematisiert er auch Aspekte dieses Widerstandes, die in Kärnten/Koroska mitunter noch heute tagespolitisch instrumentalisiert werden.

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