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Die Ö1 Club-Sendung.
1. Wie lebte Sigmund Freud?
2. Wie agiert man als Mutter eines Radikalen?
3. Über Bilder und Sprache

Der Wohnung geht es gut
Die besondere Aura, die Sigmund Freuds Ordinationsräume prägte, ist vielerorts beschrieben worden. Wie aber wohnte und lebte Freud gemeinsam mit seiner Familie in der Berggasse 19 in Wien? Wie können wir uns heute jene "intime Atmosphäre von geteilter Privatheit und offener Geschichtlichkeit", die das Leben des Begründers der Psychoanalyse in seinem Domizil kennzeichnete, vorstellen? Antworten finden sich im Sigmund Freud Museum in Wien, im Rahmen der Ausstellung "Der Wohnung geht es gut - die Freuds in der Berggasse 19", die vor allem mit dem Familienleben in den gründerzeitlichen Wohnräumen im Mezzanin des Hauses beleuchtet. Zahlreiche Briefnotate, Zitate aus theoretischen Texten sowie Bilddokumentationen des Freud'schen Interieurs verdeutlichen, in welchem Ausmaß das familiäre und private Umfeld auch die frühe Entwicklung der neuen Wissenschaft vom Unbewussten beeinflusste - ungeachtet der so häufig in der Literatur ausgewiesenen Trennung zwischen Wohn- und Arbeitsbereich, wie sie von Sigmund Freud gelebt worden war. Die Ausstellung zeigt quasi in Form eines kaleidoskopischen Bildes, die Familiengeschichte der Freuds in der Berggasse 19 bis zu ihrer Vertreibung 1938.

Was tut man, wenn der Sohn sich radikalisiert?
Mit dieser Frage beschäftigt sich das Theater im Bahnhof im Stück "Sohn", das noch am 25. und 26. Jänner in der Kunsthalle in der Conrad von Hötzendorfstraße in Graz zu sehen ist. Es ist ein brisantes Thema, das das TiB aufgegriffen hat. Für Regisseur Ed Hauswirth ist es ein Versuch zu hinterfragen, ob man das Politische vom Persönlichen trennen kann. Das Stück "Sohn" handelt von einer Mutter, die versucht, die Geisteshaltung ihres Sohnes mit ihrem eigenen Leben in Einklang zu bringen. Eine mehr als aktuelle Produktion: direkt, kritisch, mahnend, nachdenklich.

Bilder der Sprache -Sprache der Bilder
Was haben ein mittelalterliches gemaltes Epitaph, eine handgezeichnete und -geschriebene Bilddichtung von Günter Brus und Shirin Neshats Fotoarbeiten gemeinsam? Es ist die Verbindung aus Wort und Bild, die seit Menschengedenken zum Ausdruck existentieller, gesellschaftspolitischer, theologischer und künstlerischer Gedanken genutzt wird. Die erste Themenausstellung des Dom Museum Wien mit dem Titel "Bilder der Sprache und Sprache der Bilder", beschäftigt sich mit dem großen Thema "Bild-Schrift-Kunst vom Mittelalter bis heute". Die Ausstellung hebt jene Epochen besonders hervor, in denen Bild und Schrift eine große Nähe zueinander aufweisen wie im Mittelalter, in der Moderne und der Gegenwartskunst. Die gezeigten Werke machen deutlich, dass Kombinationen aus Bild und Text sich besonders eignen, um von den sichtbaren Dingen zu den unsichtbaren Welten zu gelangen. Glaubensinhalte, Fragen nach Leben, Tod, Diesseits und Jenseits, nehmen daher eine zentrale Rolle in der Präsentation ein. Der Bogen der Ausstellung spannt sich von seriellen Text-Bild-Kombinationen, etwa bei William Blake, Alfred Kubin, Günter Brus oder gotischen Evangeliarien, bis zur Arbeiten, in denen die Schrift alleine zum Bild wird wie etwa bei Brigitte Kowanz oder der Pop-Art-Nonne Sister Mary Corita Kent. Zur Zeit zu sehen im Dom Museum Wien.

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Freud Museum Wien
Theater im Bahnhof Graz
Dom Museum Wien

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